Etwa die Hälfte der Bezirke in den USA leidet unter der seit Wochen andauernden Trockenheit. Landwirtschaftsminister Tom Vilsack hat deshalb am vergangenen Mittwoch weitere rund 220 Bezirke zu Katastrophengebieten erklärt. Dort und in weiteren rund 1 230 US-Bezirken hat das Agrarressort (USDA) insgesamt 1,5 Mio ha, die im Rahmen von freiwilligen Natur- und Artenschutzprogrammen bewirtschaftet werden, zur Beweidung und Raufutterwerbung freigegeben, um die negativen Folgen der Trockenheit für die Landwirte abzumildern.
Die Zinsen für Notkredite senkte das Ministerium um 1,5 Prozentpunkte auf jetzt 2,25 %. Außerdem wollen die Ernteversicherungen auf Betreiben von Vilsack auf Strafzinsen für noch ausstehende Versicherungsprämien für Ackerfrüchte bis zum November 2012 verzichten. Drei Tage zuvor hatten die Washingtoner Fachleute den ausgewiesenen Anteil von Weideland-Areal in „sehr schlechtem“ und „schlechtem“ Zustand zum wiederholten Male nach oben angepasst, und zwar um 3 Prozentpunkte auf 57 %.
Die US-Sojabestände in den Klassen „gut“ bis „hervorragend“ wurden um insgesamt 2 Prozentpunkte im Vergleich zur Vorwoche auf 29 % herabgestuft. In der Saison 2011/12 war der entsprechende Vergleichswert mit 60 % deutlich höher. Außerdem passten die Washingtoner Fachleute die Anteile der Areale mit Pflanzen in „sehr schlechtem“ und „schlechtem“ Zustand um 2 Prozentpunkte auf 37 % nach oben an. Auch die Bonitierung der Maisbestände fiel erneut schlechter aus. Wie das amerikanische Klimadatenzentrum (National Oceanic and Atmospheric Administration - NOAA) am vergangenen Donnerstag prognostizierte, soll die Trockenheit mindestens bis einschließlich Oktober andauern. (AgE)
vgl.:
Dürre-Krise in den USA verschärft sich: Lebensmittelpreise ziehen an (24.7.2012)
USA: Dürre könnte bis Jahresende anhalten (20.7.2012)