Die Wirtschaftlichkeit der US-amerikanischen Landwirtschaftsbetriebe dürfte 2015 zum zweiten Mal in Folge zurückgehen, und zwar stärker noch als im Vorjahr. Laut einer neuen Prognose des amerikanischen Landwirtschaftsministeriums (USDA) soll das sektorale Nettoeinkommen der Farmen im eigenen Land im Vergleich zu 2014 um schätzungsweise 36 % auf insgesamt 58,3 Mrd $ (50,3 Mrd Euro) sinken. Das wäre das schlechteste nominale Ergebnis seit 2006 und unter Berücksichtigung der Inflationsrate sogar seit 2002.
Für 2014 war nach dem Rekordjahr 2013 eine Verschlechterung des Nettoeinkommens um 26,4 % ermittelt worden. Vor dem Hintergrund des schlimmsten Tierseuchenausbruchs aller Zeiten in den USA - der Vogelgrippe - und der aktuellen Trockenheit im Westen des Landes deuten die Vorhersagen aber laut Ressortchef Tom Vilsack auf eine „stabile und widerstandsfähige“ Verfassung des ländlichen Raums hin.
Der Sektor stelle rund 4 Millionen Arbeitsplätze bereit und ersetze jährlich etwa 1,1 Mrd l Rohöleinheiten für insgesamt 200 000 Fahrzeuge, hob Vilsack hervor. Das Ministerium begründete seine pessimistischen Prognosen zur Einkommensentwicklung vor allem mit den im laufenden Jahr voraussichtlich deutlich sinkenden Einnahmen aus der Pflanzen- und Tierproduktion einschließlich Preisausgleichshilfen: Hier erwarten die Washingtoner Experten einen Rückgang um 32,3 Mrd $ (27,9 Mrd Euro) oder 7,7 % auf 387,8 Mrd $ (334,9 Mrd Euro). Im Gegenzug sollen die staatlichen Direktzahlungen an die Betriebe aber um 1,6 Mrd $ oder 16 % auf insgesamt 11,4 Mrd $ steigen.