Forderungspapier
Verbände: Agrarpolitik müsste Grünlandbetriebe viel stärker fördern
Gemeinsam mit Umweltschutzverbänden fordern BDM und AbL die Einführung einer zusätzlichen Öko-Regelung für „Vielfältige Grünlandnutzung inklusive Weidehaltung von Milchkühen und deren Nachzucht“.
Vom 22. bis 24. März findet die nächste Agrarministerkonfrenz in Büsum statt. Mehrere Verbände aus Landwirtschaft, Natur- und Tierschutz fordern die Agrarminister des Bundes und der Bundesländer in einem Papier auf, Grünlandbetriebe in der Gemeinsamem europäischen Agrarpolitik (GAP) sehr viel stärker zu fördern als bisher.
Unterschrieben haben das Papier AbL, BDM, BUND, Deutscher Tierschutzbund, Greenpeace, WWF, Nabu, Verband katholisches Landvolk und Milch Board.
Konkret sprechen sie sich dafür aus, den ersten Änderungsantrag zum deutschen GAP-Strategieplan im Jahr 2023 zu nutzen, um eine zusätzliche Öko-Regelung für „Vielfältige Grünlandnutzung inkl. Weidehaltung von Milchkühen und deren Nachzucht“ einzuführen. In ihrer Stellungnahme machen die Verbände einen konkreten Ausgestaltungsvorschlag, welcher die bisher konträren Forderungen verschiedener Interessensgruppen in einer gestaffelten Öko-Regelung mit zwei Stufen zusammenführt.
Ottmar Ilchmann, selbst Milchviehhalter sowie Landesvorsitzender der AbL Niedersachsen und Mitglied der Fachgruppe GAP des AbL-Bundesverbandes, führt aus: „Der Wert von Grünland für den Klima-, Grundwasser- und Artenschutz ist fachlich vollkommen unstrittig. Entsprechend unverständlich ist es, dass Grünlandbetriebe durch die aktuelle Reform der GAP zum Teil massiv benachteiligt werden. Das Gegenteil wäre richtig – sie müssten gestärkt werden."
Dass Minister Özdemir eine Möglichkeit nach der anderen ziehen lässt, diese offenkundige Förderlücke der GAP zu schließen, ist seiner Meinung nach nicht nachvollziehbar. Die Minister der Bundesländer müssten die kommende Frühjahrs-AMK nutzen, um Minister Özdemir diesbezüglich in die Pflicht zu nehmen, sagt Ilchmann. "Weder die Grünlandbetriebe noch die Weiterentwicklung der GAP insgesamt können bis zum Jahr 2025 oder 2026 warten.“
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