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Verbot der Neonics verschärft den Eiweißmangel

Wir sprachen mit Dr. Manfred Weber, LLG Iden, über die Folgen des Verbots der Neonicotinoide: Der Rapsanbau in Deutschland wird durch das Verbot der Neonicotinoide (Neonics) künftig uninteressanter. Droht den Schweinehaltern beim Eiweiß eine noch größere Versorgungslücke?

Lesezeit: 2 Minuten

Wir sprachen mit Dr. Manfred Weber, LLG Iden, über die Folgen des Verbots der Neonicotinoide:


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Der Rapsanbau in Deutschland wird durch das Verbot der Neonicotinoide (Neonics) künftig uninteressanter. Droht den Schweinehaltern beim Eiweiß eine noch größere Versorgungslücke?


Weber: Wenn neben der Milchkuhfütterung künftig auch in der Schweinefleischproduktion der Verzicht auf GVO-Sojaschrot durchgesetzt wird, entsteht ein großes Loch. Bricht zusätzlich auch der Rapsanbau weg, wird das Problem noch größer. Dann müssen wir auf Non-GV-Sojaschrot aus Übersee und Europa (Donausoja bzw. Europesoja) zurückgreifen. Das verteuert die Produktion aber deutlich.


Welche Eiweiß-Alternativen gibt es?


Weber: Außer Raps- und Sojaschrot hat der deutsche Schweinehalter nur wenige Alternativen. Nebenprodukte wie Schlempen oder Molken sind oft schon vertraglich gebunden und nicht in ausreichender Menge oder aus technischen Gründen nicht im Betrieb verfügbar. Eine Alternative stellen Körnerleguminosen dar, allen voran die Futtererbse. Aufgrund ihrer Inhaltsstoffe passt sie sehr gut in die Futterration. Aber auch Sonnenblumenextraktionsschrote bieten sich an, zumal jetzt auch solche mit hohen Proteingehalten von 46% verfügbar sind.


Welche Vor- und Nachteile haben die Alternativen?


Weber: Non-GV-Soja unterscheidet sich im Hinblick auf die Inhaltsstoffe nicht vom üblichen Sojaschrot.

Bei Rapsschrot begrenzt der noch in geringen Mengen enthaltenen Glucosinolatanteil den Einsatz im Futter. Allerdings enthält Rapsschrot sehr viel Phosphor, genauso wie Sonnenblumen-extraktionsschrot. Das ist im Hinblick auf die neue Düngegesetzgebung unbedingt zu beachten und eher von Nachteil für die Veredelungsbetriebe.


Erbsen besitzen leider nur einen Proteingehalt von weniger als 20% und geringe Gehalte der schwefelhaltigen Aminosäure Methionin, dafür aber wenig Phosphor. Die Erbse ist daher gut mit Rapsschrot kombinierbar.

Die Probleme der Körnerleguminosen insgesamt liegen eher im Pflanzenbau, die Wirtschaftlichkeit der Früchte ist nicht besonders gut.


Wie stark steigen die Futterkosten beim Einsatz von Eiweißalternativen?


Weber: Wenn die Verfütterung von Rapsschrot möglich ist, ist der Einsatz gegenüber Soja weitestgehend kostenneutral. Dies gilt auch für Körnerleguminosen. Deren Verwertung im eigenen Betrieb ist meist lukrativer als der Verkauf. Normale Sonnenblumenextraktionsschrote können auch ohne große Preisdifferenzen eingesetzt werden. Deutlich teurer wird das Futter, wenn man auf Hochprotein-Sonnenblumenschrote oder Non-GV-Soja zurückgreifen muss. Hier steigen die Kosten schnell um 3 bis 6 € pro Schwein.

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