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Uni Göttingen

Verbraucher reden nur: Agrarwissenschaftler eindeutig für Fleischsteuer!

Eine Studie von Dr. Gesa Busch und Prof. Dr. Achim Spiller von der Uni Göttingen zeigt den Unterschied zwischen der Einstellung der Verbraucher und ihrem tatsächlichen Kaufverhalten.

Lesezeit: 3 Minuten

Agrarwissenschaftler der Universität Göttingen unterstützen die Einführung einer Steuer auf alle tierischen Produkte, wie sie das Kompetenznetzwerk Nutztierhaltung in dieser Woche vorgestellt hatte.

Darin sprechen sich die Experten für eine Tierschutzsteuer aus, deren erwartete Einnahmen in Höhe von gut 3,5 Mrd. Euro in den Umbau der landwirtschaftlichen Nutztierhaltung in Deutschland fließen sollen. Die Göttinger Agrarökonomen sprechen sich nun in einem Positionspapier ebenfalls für diese Empfehlung aus. Ihre Begründung: Zwischen der Einstellung von Konsumenten zur Nutztierhaltung und deren tatsächlichen Kaufverhalten bei tierischen Produkten klafft eine Lücke.

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In ihrem Positionspapier „Warum wir eine Tierschutzsteuer brauchen – Die Bürger-Konsumenten-Lücke“ zeigen die Autoren Dr. Gesa Busch und Prof. Dr. Achim Spiller vom Department für Agrarökonomie und Rurale Entwicklung der Universität Göttingen, dass es eine systematische Lücke zwischen den Präferenzen der Bürger in Deutschland für mehr Tierschutz und der Zahlungsbereitschaft im Markt gibt.

„Bei Fleisch sprechen sich in Studien bis zu 80 Prozent der Befragten für eine bessere Form der Tierhaltung aus“, so die Autoren. „Im Vergleich dazu sind die Marktanteile von Bio-Fleisch mit ein bis zwei Prozent sehr gering.“ Ein Teil dieser Konsumenten-Bürger-Lücke sei selbstgemacht, sagen die Forscher, durch schlechte Politik und Marktversagen. „Aber es verbleibt eine erhebliche Lücke, die nicht einfach durch ein verbessertes Angebot von Tierwohl-Produkten aufhebbar ist.“

Idealbilder hier, Sonderangebot da

Die Gründe für diese ausgeprägte Lücke sind vielfältig. „Einstellungen entsprechen zum Beispiel oftmals eher Wünschen und Idealbildern und sind somit eher als Trends zu verstehen“, erklärt Busch. Auch sehen viele Menschen die Wirtschaft oder die Politik in der Verantwortung, das Wohlergehen von Tieren zu verbessern.

Zusätzlich machen die Forscher Informations- und Glaubwürdigkeitsdefizite bei Standards aus, da Begriffe wie „Tierschutz“ oder „artgerecht“ nicht geschützt sind und im Marketing relativ problemlos verwendet werden können. Viele Verbraucher vertrauten solchen Begriffen dann meist nicht.

Zentral sei zudem der große Preisunterschied zwischen konventionell und beispielsweise biologisch erzeugtem Fleisch – bei Überschreitung bestimmter Preisschwellen steigen Verbraucherinnen und Verbraucher aus, die Zahlungsbereitschaft ist begrenzt.

„Es gibt auch Besonderheiten des Fleischmarketings, die die Entwicklung eines Tierschutzsegmentes am Markt erschwert“, sagt Spiller. „Dazu zählen insbesondere die Notwendigkeit zur Vermarktung des ganzen Tieres, die höheren Tierwohlansprüche bei Vegetariern und Flexitariern, die wenig Fleisch kaufen, und der hohe Anteil von Fleisch für Export und Verarbeitungsprodukte. Daher ist eine Tierschutzsteuer, wie sie das Kompetenznetzwerk vorschlägt, sinnvoll, um den Landwirten einen Weg zu einer gesellschaftlich akzeptierten Tierhaltung zu ermöglichen.“

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