Konferenz
Verbraucherschutzminister diskutieren über Lebensmittel-Ampel
Eine farbliche Nährwertkennzeichnung von Lebensmitteln: Das ist eines der großen Projekte, über die die Verbraucherschutzminister seit Mittwoch in Mainz diskutieren.
Seit gestern beraten Staatssekretäre und Minister auf der Verbraucherschutzminister-Konferenz (VSMK) in Mainz auch über eine Fülle von Themen aus der grünen Branche, wie der Lebensmittelverschwendung, das Nährwertkennzeichnungssystem und Plastikmüll bei Lebensmittelverpackungen.
Die Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft, Julia Klöckner, fordert ein/e
- vereinfachtes, erweitertes Nährwertkennzeichnungssystem
Bundesministerin Klöckner arbeitet an einer für die Verbraucher verständlichen, erweiterten Nährwertkennzeichnung. Eine bessere Sichtbarmachung der Nährwerte auf der Vorderseite von Verpackungen soll Verbrauchern eine schnelle, wahre, aussagekräftige Orientierung bieten.
- Nationale Strategie zur Reduzierung der Lebensmittelverschwendung
Ziel der Ministerin ist es, bis zum Jahr 2030 die Lebensmittelabfälle in Deutschland zu halbieren. Um dieses Ziel zu erreichen, hat Julia Klöckner im Februar dieses Jahres ihre Nationale Strategie zur Reduzierung der Lebensmittelverschwendung in das Kabinett eingebracht
- Reduktion von Zucker, Fetten und Salz in Fertignahrungsmitteln
Auch die Ernährungsindustrie müsse einen Beitrag leisten. Mit der Nationalen Reduktions- und Innovationsstrategie für Zucker, Fette und Salz in Fertigprodukten gilt die gesunde Wahl zur leichten. Die Wirtschaft zieht hier erstmalig mit, indem sie sich auf verbindliche Zielvorgaben hat verpflichten lassen: Das ist ein einzigartiger Ansatz in Europa, ein großer Erfolg. Es ist zum Beispiel vereinbart, den Zuckergehalt in Frühstückscerealien um 20 Prozent, den in Erfrischungsgetränken um 15 Prozent zu senken.
- Sowie die Reduzierung von Plastikmüll bei Lebensmittelverpackungen
Bundesministerin Klöckner ist es wichtig, den Einsatz von Kunststoffverpackungen soweit wie möglich zu reduzieren. Daher unterstützt sie die Entwicklung nachhaltiger Alternativen zu Kunststoffverpackungen durch gezielte Förderung.
Otte-Kinast: „Essen gehört nicht auf den Müll“
Während der zweitägigen Konferenz will sie insbesondere für das Thema Lebensmittelwertschätzung einsetzen. Niedersachsen bringt gemeinsam mit Baden-Württemberg einen Antrag ein, der eine nationale Strategie zur Reduzierung der Lebensmittelverschwendung sowie eine Aktionswoche zum Thema vorschlägt. „Essen gehört nicht auf den Müll, wenn das Mindesthaltbarkeitsdatum überschritten ist. Das ist kein Wegwerfdatum“, stellt Ministerin Otte-Kinast klar. Zudem müsse vor dem Hintergrund der hohen Zahl übergewichtiger Kinder in Deutschland mehr getan werden, um den Nachwuchs zu schützen.
Vier Pfoten fordert verpflichtende Haltungskennzeichnung
Die internationale Tierschutzorganisation Vier Pfoten fordert die Verbraucherschutzminister der Bundesländer auf, auf ihrer Mainzer Konferenz verpflichtende Haltungskennzeichnung für alle tierischen Lebensmittel auf den Weg zu bringen. Die MinisterInnen hatten zuvor angekündigt, sich auch mit Ursprungs- und Herkunftskennzeichnung von Lebensmitteln sowie mit der Haltungskennzeichnung von eihaltigen Lebensmitteln beschäftigen zu wollen.