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Verdacht auf Preisabsprachen bei Babynahrung in China
Führende globale Hersteller von Babynahrung haben angekündigt, ihre Verkaufspreise in China zu senken. Die Unternehmen reagieren damit auf die von den chinesischen Behörden eingeleiteten Ermittlungen, die den Anbietern illegale Preisabsprachen und Kartellrechtsverstöße nachweisen wollen.
Führende globale Hersteller von Babynahrung haben angekündigt, ihre Verkaufspreise in China zu senken. Die Unternehmen reagieren damit auf die von den chinesischen Behörden eingeleiteten Ermittlungen, die den Anbietern illegale Preisabsprachen und Kartellrechtsverstöße nachweisen wollen.
Unternehmen wie Nestlé, Danone, FrieslandCampina, Mead Johnson Nutrition, Abbott Laboratories und dem chinesischen Hersteller Biostime wird laut Presseberichten von der Nationalen Kommission für Entwicklung und Reformen vorgeworfen, die Preise für Säuglingsmilchpulver durch Absprachen künstlich hochgehalten zu haben. Die Behörde führt ins Feld, dass seit 2008 die Preise der ausländischen Anbieter um 30 % gestiegen seien und die Ware oftmals mehr als doppelt so teuer bezahlt werden müsse wie das inländische Angebot.
Im Jahr 2008 hatte der Melamin-Skandal das Vertrauen der chinesischen Verbraucher in die Qualität des heimischen Milchpulvers erschüttert und seitdem die Importe kräftig steigen lassen. Allein im ersten Quartal 2013 führte China laut Xinhua News 240 000 t Säuglingsnahrung ein; die Produktionskapazität der 127 chinesischen Hersteller soll bei etwa 600 000 t für das ganze Jahr liegen.
Als erstes Unternehmen hat die Nestlé-Tochter Wyeth auf die Ermittlungen reagiert und kündigte am vergangenen Mittwoch Preissenkungen zwischen 6 % und 20 % für ihre Produkte ab dem 8. Juli an. Die Maßnahme solle bis in das Jahr 2014 hinein dauern und die Preise für neue Produkte würden ein Jahr lang nicht erhöht, versprach Wyeth in einer Erklärung. Andere Anbieter versicherten ihre Bereitschaft zur Zusammenarbeit mit den chinesischen Behörden und stellten wie Danone Preisanpassungen in Aussicht. Im Falle eines Schuldspruchs könnten laut chinesischen Experten die Unternehmen mit einer Geldbuße zwischen 1 % und 10 % des Umsatzes belegt werden. (AgE/ad)
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