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"Viel Schatten und etwas Licht“: Der Erntebericht 2018

Das Landwirtschaftsministerium hat den diesjährigen Erntebericht vorgestellt, der Mitte vergangener Woche zu bundesweiten Dürrehilfen geführt hatte. Die diesjährigen Ernteergebnisse fallen sowohl bei Getreide als auch beim Raps enttäuschend aus. Die Erwartungen beim Obst und Wein sind hingegen positiv.

Lesezeit: 4 Minuten

Das Landwirtschaftsministerium hat den diesjährigen Erntebericht vorgestellt, der Mitte vergangener Woche zu bundesweiten Dürrehilfen geführt hatte. Die diesjährigen Ernteergebnisse fallen sowohl bei Getreide als auch beim Raps enttäuschend aus. Die Erwartungen beim Obst und Wein sind hingegen positiv. Top agrar online fasst den Erntebericht 2018 für Sie zusammen.


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Das Erntejahr 2018 wird in Erinnerung bleiben. Zwar lagen die Erträge durchschnittlich beim Getreide bei 60,2 dt/ha. Doch die regionalen Unterschiede sind in diesem Jahr besonders drastisch. Das fasst der abschließende Erntebericht des Bundeslandwirtschaftsministeriums (BMEL) zusammen. Während der Hektarertrag in Schleswig-Holstein bei -31% im Vergleich zum dreijährigen Durchschnitt liegt, liegt er in Rheinland-Pfalz bei+ 5,4%. Die deutsche Getreideernte (ohne Körnermais) 2018 beläuft sich deutschlandweit auf 34,5 Millionen Tonnen und ist rund 16 % geringer als im Vorjahr und im Vergleich zum dreijährigen Durchschnitt (2015-17) sogar 19 % geringer ausgefallen. Auch die Rapsernte verzeichnet mit 3,6 Mio. t einen Rückgang gegenüber dem Vorjahr von 14,5 % und liegt damit 21% unter dem Mittel der letzten drei Jahre.




Zurückblickend fiel im Herbst 2017 viel Niederschlag, was die Ernte der spät räumenden Ackerkulturen erschwerte und die Herbstbestellung vom Raps und Wintergetreide teilweise unmöglich machte. Die Folge war eine Ausweitung des Anbaus von Sommergetreide. Die Anbaufläche von Sommergetreide (Sommerweizen, Sommergerste und Hafer) stieg im Vergleich zum Vorjahr um 37,3 Prozent, während bei allen Wintergetreidearten (Winterweizen, Triticale, Roggen, Wintergerste). die Anbauflächen rückläufig waren. Die stärksten Verschiebungen gab es in Niedersachen und Mecklenburg-Vorpommern. Das geringere Ertragsniveau der Sommergetreidearten im Vergleich zum Wintergetreide trug damit ebenfalls zu dem außergewöhnlich niedrigen Ertragsniveau bei.


Futteranbau regional sehr unterschiedlich


Die monatelang anhaltende Trockenheit sowie die hohen Temperaturen haben auch zu geringen Mengen beim Futteranbau geführt. Der Silomais entwickelte sich regional sehr unterschiedlich. „Die Spanne reicht von Totalausfällen bis hin zu Vorzeigebeständen“, meldet das BMEL. Die Ernte setzte verhältnismäßig früh ein und ist in einigen Gebieten schon fast abgeschlossen. Zudem wurden Teile der Maisflächen, die als Körnermais vorgesehen waren, aufgrund ihrer Qualitäten siliert. Auch beim Grünland fehlten die Mengen. Teilweise ist der Wassermangel so schlimm, dass nach- oder neu ausgesät werden musste. Aus dem Mangel an Schnitten ergeben sich Probleme bei der Grundfutterversorgung für viehhaltende Betriebe.


Sojabohnenanbau wächst, Kartoffeln verzeichnen Trockenschäden


Der Sojabohnenanbau wuchs um ein Viertel auf nun 23.900 Hektar. Bei den Kartoffeln wird besonders bei den mittleren und späten Sorten mit erheblichen Ernteeinbußen gerechnet. Wie groß die Ente ausfallen wird, hängt davon ab, ob in nächster Zeit noch ausreichend Regen fällt.


Gemüse: Spargelernte zufriedenstellend


Der Spargelanbau mit rund 23 100 ha bleibt flächenmäßig die wichtigste Einzelkultur im Gemüseanbau. Die Erntemenge mit 129 600 t liegt nur gering unter der des Vorjahres. Trotz Nutzung der verfügbaren Bewässerungskapazitäten zeigen sich besonders im Salatsortiment und bei feineren Kohlarten wie Kohlrabi, Blumenkohl und Brokkoli Trockenschäden.


Obst: keine Rekordernten, aber deutlich besser als 2017


Für den Obstanbau war es mengenmäßig ein leicht unterdurchschnittliches Jahr. Im Vergleich fällt die Fruchtgröße und damit auch die Erntemenge zwar geringer aus als im Durchschnitt, aber immer noch besser aus als im sehr schlechten Vorjahr. Die intensive Sonneneinstrahlung hat bei den Äpfeln zu einem hohen Zucker- und geringem Säuregehalt geführt.


Wein- und Hopfenernte wird zufriedenstellend erwartet


Der Weinanbau hat gute Bedingungen verzeichnet. In den meisten Anbaugebieten fielen im Mai und Juni vereinzelte Niederschläge und durch die tiefreichenden Wurzeln konnten die Pflanzen auch die trockenen Phasen gut überstehen. Der üppige Behang verspricht eine gute Ernte, wobei der hohe Zuckergehalt der Trauben auch zu einer Herausforderung für die Winzer werden könnte.


Auch die Hopfenernte, die sich besonders auf die bayrische Hallertau konzentriert, verzeichnet trotz Hagelschäden und trocken-heißen Witterungsbedingung voraussichtlich eine durchschnittliche Hopfenernte. Zur Ente 2018 wurde die Hopfenanbaufläche auf 20 144 ha ausgebaut.

 

Den kompletten Erntebericht mit zusätzlichen Informationen finden Sie hier.

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