Am kommenden Mittwoch wird die EU-Kommission vorschlagen, die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) zu ändern. Das kündigten die Präsidentin der EU-Kommission Ursula von der Leyen und der EU-Agrarkommissar Christophe Hansen am Donnerstag in Brüssel an.
Mehr Zeit für „Hof und Familie“
„Schon bald werden die Landwirte in der EU weniger Kontrollen und Papierkram und mehr Zeit für den Betrieb und die Familie haben“, sagte von der Leyen. In der vergangenen Woche wurden erste Aspekte bekannt, die die EU-Kommission plant.
Weniger Kontrollen
Unter anderem sollen Bio-Landwirte künftig weniger Auflagen nachweisen müssen als ihre konventionellen Kollegen, um GAP-Gelder zu erhalten. Für alle Landwirte in der EU will die EU-Kommission Vor-Ort-Kontrollen auf maximal eine pro Jahr begrenzen.
Bereits im vergangenen Jahr hatten sich EU-Mitgliedstaaten und das Europaparlament auf Vorschlag der Kommission auf eine Mini-GAP-Reform geeinigt. Seitdem können Landwirte etwa darauf verzichten, 4 % ihrer Ackerfläche stillzulegen und trotzdem GAP-Gelder erhalten.
Die kommenden Änderungen der GAP dürften jedoch eher die nationalen Verwaltungen spüren als die Landwirte.
Kommission bereitet GAP nach 2027 vor
Neben der aktuellen GAP blickt EU-Agrarkommissar Christophe Hansen auf die EU-Agrarpolitik nach 2027. Wiederholt hatte der Luxemburger betont, eine „Evolution statt einer Revolution“ zu planen und an den Direktzahlungen für Landwirte festzuhalten.
Wie genau die EU-Kommission die Zukunft der GAP gestalten wird, will sie im Sommer erklären. „Gemeinsam mit dem Vorschlag für den EU-Haushalt werden wir auch unsere Pläne für die GAP vorlegen“, sagte Hansen am Donnerstag in Brüssel.