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Von Stallbau bis Eberauswahl: Lehrer auf Schweine-Exkursion

14 Berufsschullehrer aus NRW machten sich vergangene Woche auf zur Exkursion. Bei der GFS und auf zwei Praxisbetrieben bekamen sie reichlich Input in Sachen Schwein.

Lesezeit: 3 Minuten

Wie muss ein neuer Stall aussehen? Und wie steht es auf Schweinebetrieben um Haltungsform 3 und 4? Wer angehende Landwirte unterrichtet, sollte auch selbst Bescheid wissen. Deshalb kam in der vergangenen Woche ein gutes Dutzend Lehrkräfte aus Münster, Borken, Kleve und weiteren Berufskollegs in Ascheberg zusammen.

Bei der GFS (Genossenschaft zur Förderung der Schweinehaltung) ging es fachlich sofort zur Sache. Thema waren unter anderem künftige Haltungsformen. „Für die Mast sind ruhige Schweine gefragt, die gut mit Ringelschwänzen zurechtkommen“, erläuterte Zuchtexpertin Susanne Rohde. Eine spezielle Genetik – zum Beispiel für die zurzeit viel diskutierten Offenställe – gebe es aber nicht. Bei den Vorstufenebern, also den Vätern der künftigen Jungsauen, sieht das anders aus: „Sie kommen immer öfter aus der Schweiz. Da ist schon mehr Erfah­rung mit freier Abferkelung in die Zucht eingeflossen.“

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Umbau kostet viel Geld

Das bestätigte Sauenhalter Heinz-Georg Hartmann bei der anschließenden Betriebsbesichtigung in Amelsbüren. Für Bewegungsbuchten hat er seinen Betrieb von dänischer Genetik auf die Schweizer „Suisag“ umgestellt: „Das ist jetzt eine andere Welt der Tierhaltung.“

Der neue Stall ist erst ein paar ­Jahre alt. Und er war teuer – etwa 10  000 € pro Bucht. Mit den 7 m² Grundfläche hat Hartmann Glück gehabt, denn ab 2036 fordert das Gesetz mindestens 6,5 m².

Trotzdem stehen viele Buchten leer. ­Wegen katastrophaler Preise und mangelnder Abnehmer hat Hartmann den Bestand von 240 auf 160 Sauen heruntergefahren. Auch ein neues Deckzentrum war eigentlich geplant. Angesichts der Preiskrise wird er nun aber doch eher einen Teil des Wartestalls umnutzen.

Nichts überstürzen

Um Verbraucherwünsche zu erfüllen, möchte Hartmann möglichst schnell auf ein geschlossenes System mit Auslauf umsteigen – am liebsten in Haltungsform 4. „Ich muss aber einen Schritt nach dem anderen machen“, stellt der ambitionierte Landwirt klar.

Gerade fehlen Zeit und Geld. Doch auch wenn noch nicht alles nach Plan läuft – Heinz-Georg Hartmann hat keine Angst, seinen Betrieb zu zeigen:

Anfang April kommt Greenpeace.

Mastschweine mit Auslauf

Hartmanns Nachbar hält zwar keine Sauen. Aber mit Außenklimaställen für Mastschweine kennt er sich aus. Schon vor mehr als zehn Jahren schaute Elmar Schulze-Heil sich in Süddeutschland verschiedene Varianten an. 2013 ging sein erster eigener Pig Port-Stall mit 600 Plätzen in Betrieb, wenig später der zweite – allerdings nicht ohne Auflagen. Aufgrund des nahe gelegenen FFH-Gebiets Davert musste er in den Altgebäuden auf dem Hof eine neue Lüftung installieren.

Die Ställe entsprechen dem Typ Pig Port 3. Dabei war viel Eigenleistung möglich. Zum Beispiel hat der Betriebsleiter Betonwände im Innenbereich selbst gegossen. Draußen unterteilen Gitter die Buchten. Sie erleichtern den Überblick und animieren die Schweine durch Sichtkontakt, dort zu koten.

Natürliche Lüftung

Der Auslauf ist nach Süden ausgerichtet, die abgedeckte Liegefläche nach Norden. Um die natürliche Querlüftung zu regulieren, hat der Landwirt nachträglich noch Vorhänge angebracht. „Noch entscheidender als die Temperatur ist in meinen Augen die Windrichtung“, erklärte Schulze-Heil seinen Be­suchern.

Seit 2018 mästet Elmar Schulze-Heil seine Schweine für das Fairfarm-Programm von Aldi.

Lesetipp:

Die Fortbildung hat Wenzel Everwand vom Berufskolleg Münster mit der GFS organisiert. „Ein Kollege möchte das Programm genauso mit seiner ganzen Klasse wiederholen“, freut er sich über den gelungenen Tag.

Um sich über aktuelle Entwicklungen in der Landwirtschaft zu informieren, treffen sich die Lehrer etwa zweimal im Jahr. Mal geht es um Tiere, mal um Pflanzenbau.

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