Die für Mittwoch dieser Woche geplante Vorlage der „From-Farm-to-Fork“-Strategie durch die Europäische Kommission wird aufgrund der Corona-Krise verschoben. Wie aus Kommissionskreisen zu erfahren war, wird als möglicher Ersatztermin der 29. April ins Auge gefasst.
Auch die ebenfalls in dieser Woche geplante Vorstellung der Biodiversitätsstrategie soll zum selben Termin nachgeholt werden. Beide Vorhaben sollen einen relevanten Beitrag zur Erreichung der Klimaziele des Green Deal, also dem Erreichen der Klimaneutralität bis 2050, leisten.
Termin für Verschiebung zu wichtig
Kritik kommt vom Vorsitzenden des Umweltausschusses, Pascal Canfin. Er soll der Kommission dem Vernehmen nach angeraten haben, die „From-Farm-to-Fork“-Strategie wie geplant vorzustellen. Der Abgeordnete der liberalen Fraktion „Renew Europe“ (RE) führte als Begründung die große Bedeutung des Vorhabens an.
Im Rahmen der „From-Farm-to-Fork“-Strategie soll als Beitrag zur Erfüllung der Klimaziele des Green Deal unter anderem eine deutliche Reduzierung des Dünge- und Pflanzenschutzmitteleinsatzes in der Landwirtschaft angestrebt werden. Beim Pflanzenschutzmitteleinsatz wird in einigen „Leaks“ eine Halbierung angestrebt. Darüber hinaus soll mit Nachdruck das Risiko antimikrobieller Resistenzen (AMR) gesenkt werden.
Besonderheiten des Nutztiersektors berücksichtigen
Derweil haben elf EU-Dachverbände des Nutztiersektors mit Blick auf die „From-Farm-to-Fork“-Strategie in einem Schreiben die Leistungen der eigenen Branche unterstrichen. In einem gemeinsamen Schreiben fordern unter anderem die Vertreter der EU-Ausschüsse der Bauernverbände (COPA) und ländlichen Genossenschaften (COGECA), der Europäische Dachverband der Mischfutterindustrie (FEFAC) sowie die Europäische Vieh- und Fleischhandelsunion (UECBV) die Brüsseler Kommission auf, die Besonderheiten in der EU-Wertschöpfungskette für Nutztiere hinreichend zu berücksichtigen.
Die Verbände stellen in ihrem Schreiben klar, dass der Agrarsektor seinen Beitrag zum Klimaschutz leisten wolle. Allerdings müsse die EU-Kommission sicherstellen, dass die vorgeschlagenen Maßnahmen der Strategie auch auf wissenschaftlichen Grundlagen beruhen. Zudem pocht der Sektor darauf, die Anforderungen gleichmäßig auf die gesamte Lebensmittelwertschöpfungskette zu verteilen. Eine zu einseitige Belastung der Erzeugerseite müsse unter allen Umständen verhindert werden.