Thüringens Forstministerin Birgit Keller hat heute den Waldzustandsbericht 2016 vorgestellt. Die Gesundheit der Waldbäume hat sich demnach deutlich verschlechtert. Nur ein Fünftel wird als gesund eingestuft, die übrigen sind leicht oder stark beschädigt. Ursache dafür ist nicht nur die trockene Witterung in den vergangenen zwei Jahren, sondern auch der Klimawandel.
Markant verschlechtert hat sich unter anderem der Zustand von Kiefer und Buche. Die trockenen Sommer der Jahre 2015 und 2016 sowie schneearme Winter haben zu einer Schwächung der Bäume und starker Blüte und Fruchtbildung geführt. Die Häufung der Fruktifikationen ist Anlass zur Sorge und kann immer deutlicher in Zusammenhang mit dem Klimawandel gebracht werden.
„Die Messungen zeigen die schlechtesten Werte seit 20 Jahren. Wir sehen das Ergebnis als Warnhinweis, den wir sehr ernst nehmen. Wir arbeiten mit vereinten Kräften daran, Thüringens Wälder gegen die Auswirkungen des Klimawandels zu wappnen. Unser wichtigstes Mittel ist der Waldumbau, insbesondere die Schaffung von Mischwäldern. Sind die Bäume von verschiedener Art und unterschiedlich alt, so werden die Risiken durch Schädlinge, Sturm oder Trockenheit vermindert“, sagt Keller.
In Thüringens Wäldern wurden bereits auf rund 15.000 Hektar aufwendige Waldumbaumaßnahmen durchgeführt und instabile Waldbestände in zukunftsfähige Bestockungen umgewandelt. Dazu wurden in den letzten fünf Jahren über fünf Millionen Bäume gepflanzt.
„Gegen den globalen Klimawandel reichen forstliche Maßnahmen nicht aus – die Umweltpolitik und die ganze Gesellschaft müssen sich gemeinsam anstrengen, um den Wald zu erhalten. Die negativen Ergebnisse des Waldzustandsberichts bestätigen uns in unserer Überzeugung, dass auch auf Landesebene der Klimaschutz und die Energiewende so wichtig sind wie nie zuvor“, so Keller weiter.
Waldzustandbericht 2016(5.2 MB)