Die von Niedersachsens Landwirtschaftsminister Christian Meyer veranlasste Herausgabe von Vorrats- und Holzeinschlagsdaten der über 140-jährigen Buchenbestände der niedersächsischen Landesforsten an Greenpeace ist bei der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Waldbesitzerverbände (AGDW) auf heftige Kritik gestoßen.
„Die Weitergabe sensibler Daten an Greenpeace durch den niedersächsischen Landwirtschaftsminister ist ein beispielloser Kniefall vor den grünen Lobbyisten und entlarvt eine prekäre Seilschaft“, erklärte AGDW-Präsident Philipp Frhr. zu Guttenberg in Berlin. Meyer hätte die anhängige gerichtliche Entscheidung abwarten müssen, um Rechtsklarheit zu bekommen.
Laut AGDW hatte Greenpeace auch in anderen Bundesländern die Herausgabe sämtlicher Bestandesdaten der Forsteinrichtung über die alten Buchenwälder auf der Grundlage des Umweltinformationsgesetzes (UIG) verlangt. Dagegen wehrten sich unter anderem die staatlichen Forstbetriebe in Niedersachen, Bayern und Hessen mit dem Hinweis auf den Schutz ihrer Betriebsgeheimnisse. Greenpeace hatte daraufhin vor Gericht die Herausgabe der Daten unter Berufung auf das UIG eingeklagt, zog die Klage aber nach der Herausgabe der Informationen durch das Hannoversche Landwirtschaftsministerium wieder zurück.
„Offensichtlich nehmen es die Grünen mit dem Schutz von Betriebsinterna nicht so genau“, monierte zu Guttenberg. Das Vertrauen in die Arbeit der eigenen Mitarbeiter scheine in Niedersachsen zudem so nachhaltig gestört zu sein, dass man sich auch vor einer Fremdbestimmung einzelner fachfremder Interessengruppen nicht scheue. Kritik an der Ministerentscheidung übte auch der Präsident des Waldbesitzerverbandes Niedersachsen, Norbert Leben. (AgE)