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Wann rechnen sich LED-Lampen?

LED-Lampen verbrauchen deutlich weniger Strom als Leuchtstoffröhren. Aber ab wann lohnt sich der Einsatz der mehr als doppelt so teuren Lichttechnik im Stall? Hans-Jochim Rohweder, LVZ Futterkamp, hat nachgerechnet. Etwa 14 bis 16 % des Elektroenergieverbrauchs im Schweinestall wird für die Beleuchtung benötigt.

Lesezeit: 4 Minuten

LED-Lampen verbrauchen deutlich weniger Strom als Leuchtstoffröhren. Aber ab wann lohnt sich der Einsatz der mehr als doppelt so teuren Lichttechnik im Stall? Hans-Jochim Rohweder, LVZ Futterkamp, hat nachgerechnet.


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Etwa 14 bis 16 % des Elektroenergieverbrauchs im Schweinestall wird für die Beleuchtung benötigt. Nach der Lüftung (74 %) ist die Beleuchtung damit der zweitgrößte Stromverbraucher im Stall. Am weitesten verbreitet sind klassische Leuchtstoffröhren. Jede Röhre kostet je nach Qualität zwischen 5 und 8 €, inklusive des dazugehörigen Kunststoffgehäuses liegt der Preis bei 30 bis 45 € pro Lampe. Weist das Kunststoffgehäuse eine gute Qualität auf, sind die Röhren dauerhaft gegen Staub, Ammoniak und Waschwasser gut geschützt.


Die klassische 58 Watt-Leuchtstoffröhre mit 150 cm Länge bringt eine Lichtleistung von 5 200 Lumen. Das Licht wird dabei über einen oberhalb der Röhre angebrachten Reflektor nach unten geleitet, wodurch gewisse Leistungsverluste entstehen. Bei LED-Röhren ist das anders, sie haben eine wesentlich höhere Lichtausbeute. Denn sie leiten den Lichtstrahl verlustfrei direkt auf die zu beleuchtende Fläche. Von der Industrie wird daher häufig behauptet, dass beim Einsatz von LED-Technik weniger Lichtleistung installiert werden muss. Doch ist dem wirklich so? Können LEDs mit einer Lichtleistung von zum Beispiel 2 300 Lumen tatsächlich herkömmliche Leuchtstoffröhren 1 : 1 ersetzen? Und wie sieht es beim Einsatz von leistungsstarken, aber deutlich teureren LEDs aus?


Im Lehr- und Versuchszentrum Futterkamp (LVZ) wurde das jetzt genauer überprüft. Außerdem wurde berechnet, welche Jahreskosten bei unterschiedlicher Leuchtdauer entstehen, und in welchem Zeitraum sich die LED-Technik amortisiert.


LEDs im Maststall getestet


Für den Versuch wurden mehrere Mastabteile in Futterkamp mit unterschiedlichen Lichtsystemen ausgerüstet:


  • Mastabteil A wurde mit zehn klassischen Leuchtstoffröhren à 58 Watt und 5 200 Lumen Lichtleistung je Röhre bestückt. In jeder Röhre ist ein verlustarmes Vorschaltgerät (VVG) eingebaut. Das Vorschaltgerät, das zum Starten der Röhre benötigt wird, verbraucht 7 Watt Leistung, sodass der Gesamtstromverbrauch jeder Röhre bei 65 Watt liegt (siehe Übersicht).
  • In Mastabteil B saßen die gleichen Leuchtstoffröhren. Allerdings kamen hier sogenannte elektronische Vorschaltgeräte (EVG) zum Einsatz. Vorteil der EVGs: Sie benötigen keinen zusätzlichen Strom, der Gesamtstromverbrauch der Röhre beträgt nicht mehr als 58 Watt.
  • Handelsübliche LED-Röhren mit einer Nennleistung von 22 Watt und einer Lichtleistung von 2 300 Lumen je Lampe wurden in Mastabteil C installiert.
  • Abteil D wurde mit leistungsfähigeren LEDs mit je 35 Watt Nennleistung ausgerüstet, die Lichtleistung je Lampe betrug 4 200 Lumen.


Teils geringe Lichtausbeute


Zunächst wurde in allen Mastabteilen die Beleuchtungsstärke mit einem Luxmeter im Aufenthaltsbereich der Schweine gemessen. Ergebnis: Beim Einsatz der klassischen Leuchtstoffröhren lag die Beleuchtungsstärke bei 140 Lux. Die handelsüblichen LED-Röhren mit 2 300 Lumen Lichtleistung in Abteil C konnten da nicht mithalten, die Lichtstärke im Tierbereich betrug nur 80 Lux. Um auf die gleiche Lichtleistung der Leuchtstoffröhren zu kommen, hätten zusätzlich sieben LED-Röhren eingebaut werden müssen. Das hätte Mehrkosten von 560 € verursacht!


Besser schnitten die leistungsstarken LED-Röhren mit 4 200 Lumen Lichtleistung in Abteil D ab. Bei gleicher Röhren-Anzahl lag die Beleuchtungsstärke im Tierbereich bei 130 Lux, also annähernd auf dem Niveau der Leuchtstoffröhren.


Lohnt die LED-Technik?


Die Frage ist jedoch, ob sich der Einsatz der deutlich teureren LED-Technik auch wirtschaftlich rechnet. Immerhin kostet jede LED-Röhre (ohne Kunststoffgehäuse) je nach Qualität und Leistungsstärke 50 bzw. 95 €! Rechnet man 30 € für das Kunststoffgehäuse hinzu, kostet jeder Leuchtkörper unter dem Strich 80 bis 125 €.


Im unteren Teil der Übersicht ist das Ergebnis dargestellt. Zu sehen ist, wie sich die vier verschiedenen Beleuchtungsverfahren bei unterschiedlich langer Leuchtdauer rechnen. Bei geringer Nutzung von 1 000 Stunden pro Jahr bzw. 2,7 Stunden pro Tag rechnen sich die klassischen Leuchtstoffröhren nach wie vor am besten. Die Beleuchtung von Abteil B zum Beispiel kostet über 50 € weniger als die preiswerte LED-Beleuchtung in Abteil C.


Erst wenn der Preis leistungsmäßig vergleichbarer LEDs unter 55 € liegt, ist die LED-Variante bei 1 000 Stunden jährlicher Einsatzdauer wirtschaftlicher. Bei 2 000 Betriebsstunden pro Jahr bzw. 5,5 Stunden je Tag liegen die Kosten aber nur noch geringfügig auseinander. Während die Beleuchtung in Abteil A mit 359 € zu Buche schlägt, kostet der Einsatz der hochpreisigen LEDs 322 €. Ab 3 300 Stunden Beleuchtungsdauer pro Jahr bzw. gut neun Stunden je Tag liegt die LED-Technik preismäßig klar vorn. Die Jahreskosten sind um bis zu 135 € günstiger als beim Einsatz der Leuchtstoffröhren.


Jahreskosten der Stallbeleuchtung


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