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Warnung vor historischer Krise auf EU-Agrarmärkten

Am Freitag sind die Präsidenten der Landwirtschaftsverbände und Genossenschaften aus ganz Europa in Brüssel zu einem Krisengespräch zusammengekommen. Gemeinsam warnten sie vor der historischen Krise auf den EU-Agrarmärkten und appellierten an die EU, unmittelbare Lösungen zu ihrer Überwindung zu finden.

Lesezeit: 3 Minuten

Am Freitag sind die Präsidenten der Landwirtschaftsverbände und landwirtschaftlichen Genossenschaften aus ganz Europa in Brüssel zu einem Krisengespräch zusammengekommen. Gemeinsam warnten sie vor der historischen Krise auf den EU-Agrarmärkten und appellierten an die EU, unmittelbare Lösungen zu ihrer Überwindung zu finden.


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Copa-Präsident Martin Merrild sagte: „Diese Situation ist nicht haltbar. Die von der EU zur Linderung der Lage verabschiedeten Maßnahmen haben nur wenig Wirkung gezeigt. Die Marktlage insbesondere für Rindfleisch, Schweinefleisch und Milch verschlechtert sich fortlaufend und wird durch das russische Einfuhrverbot für landwirtschaftliche Erzeugnisse der EU noch verschärft."


Die Schweinefleischpreise liegen laut Merrild niedriger als vor 11 Jahren. Es ist seiner Meinung nach nicht hinnehmbar, dass die Landwirte die Zeche für eine politische Auseinandersetzung mit Russland zahlen. Wieder Zugang zum russischen Markt zu erlangen, müsse oberste Priorität haben. Die Landwirte und landwirtschaftlichen Genossenschaften seien auch stärker den Marktkräften ausgesetzt und benötigten Zugang zu Marktdaten, damit sie vorausplanen und sich gegen Risiken absichern können.


„Was die Sache noch schlimmer macht, ist, dass die Europäische Kommission den EU-Markt weiter für Importe aus dem lateinamerikanischen Handelsblock Mercosur öffnen will, was katastrophale Auswirkungen auf den landwirtschaftlichen Markt der EU und insbesondere auf den Rindfleischsektor hätte", so der Copa-Chef weiter. Diese Importe würden nicht die hohen Umwelt- und Qualitätsstandards der EU einhalten und es bestünden nach wie vor Bedenken bezüglich der Sicherheitsaspekte der Fleischproduktion und der Verwendung von Antibiotika als Wachstumsförderern in diesen Ländern, was in der EU verboten ist.


"Wir wollen gleiche Ausgangsbedingungen. Importe in die EU müssen unseren hohen Produktionsstandards entsprechen. Die EU muss auch stärker tätig werden, um neue Märkte zu erschließen und Absatzförderungsmaßnahmen für unsere Erzeugnisse zu verstärken", Merrild.


Wie er in Brüssel erklärte, zeige diese Krise, wie wichtig eine wirklich gemeinsame Agrarpolitik ist. In Zukunft brauche man eine Gemeinsame Agrarpolitik (GAP), die in allen Mitgliedstaaten die gleiche ist und die Wettbewerbsfähigkeit sichert, denn die aktuelle GAP ist seiner Meinung nach dazu nicht in der Lage. "Wenn Milch weniger kostet als Wasser, läuft da eindeutig etwas falsch!“


Cogeca-Präsident Thomas Magnusson hob hervor, wie wichtig es sei, wieder ein reibungsloses Funktionieren der Lebensmittelkette zu erreichen, so dass die Landwirte einen besseren Erlös über den Markt erwirtschaften können und nicht auf unfaire Art und Weise in die Zange genommen werden.  Die Europäische Investitionsbank (EIB) müsse auch endlich Ergebnisse vorweisen, um die richtigen Finanzinstrumente zu entwickeln, mit denen Landwirten bei Investitionen in ihre Betriebe und bei der Verbesserung ihrer Wettbewerbsfähigkeit geholfen werden kann.


Durch landwirtschaftliche Genossenschaften können Landwirte einen besseren Preis für ihre Erzeugnisse und Hilfe für neue, innovative Techniken bekommen. "Hierfür brauchen sie allerdings Unterstützung. Es müssen unmittelbare Lösungen von Seiten der EU gefunden werden, um diese unvergleichliche Krise, die den Landwirten und landwirtschaftlichen Genossenschaften seit Jahren zusetzt, zu bewältigen. Diese Lösungen sind nicht nur essenziell für die Bekämpfung von Hunger und Unterernährung, sondern auch für den Erhalt attraktiver ländlicher Gebiete und den Schutz der Artenvielfalt.“   

 

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