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Was Fahrer von Viehtransportern aushalten müssen

Stau auf der Autobahn, Warten am Schlachthof, täglich kontrolliert, denunziert und ohne Lobby: Bei den Viehtransporteuren liegen die Nerven blank. Manchmal ist es unerträglich. Was Spediteure und Kraftfahrer beim Schlachtviehtransport erleben, können sich Außenstehende oft gar nicht vorstellen, schreibt Dr.

Lesezeit: 3 Minuten

Stau auf der Autobahn, Warten am Schlachthof, täglich kontrolliert, denunziert und ohne Lobby: Bei den Viehtransporteuren liegen die Nerven blank.


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Manchmal ist es unerträglich. Was Spediteure und Kraftfahrer beim Schlachtviehtransport erleben, können sich Außenstehende oft gar nicht vorstellen, schreibt Dr. Frank Greshake von der Landwirtschaftskammer NRW im heute erscheinenden Wochenblatt für Landwirtschaft und Landleben. Seine Beispiele aus der Praxis erschüttern und machen nachdenklich.


Einige Beispiele:

  • Nach einer Störung am Schlachtband kann nicht weiter abgeladen werden. Die Fahrer müssen auf dem Schlachthof in der Kabine übernachten. Die Betriebstoiletten werden vorschriftsmäßig um 22 Uhr abgeschlossen
  • Auf einem anderen Schlachthof ist das Übernachten in der Kabine jetzt untersagt aus Angst vor fotografierenden Tierrechtlern. Die Fahrer stellen sich jetzt auf Parkplätze an Landstraßen – mit den geladenen Tieren. Das bedeutet eine wackelige, unruhige Nacht und Polizeikontrollen, bestellt von tierlieben Bürgern.
  • Schlachthöfe tauschen Wasserschläuche zur Reinigung der Fahrzeuge gegen Hochdruckreiniger aus, um Wasser zu sparen. Dadurch dauert die Reinigung aber doppelt so lange, weil der Schmutz an Wände und Decken gespritzt wird.
  • Ein Spediteur ist 20 Minuten vor vereinbartem Termin beim Landwirt. Dieser besteht aber auf seine Mittagspause. Doch auch 10 Minuten nach Terminbeginn ist er noch nicht da. Der Fahrer verlässt den Hof nach 30 Minuten warten ohne Tiere und streicht den Betrieb als Kunde.
  • Viele Fahrer müssen sich mit osteuropäischen Kollegen arrangieren
  • Der Arbeitsalltag der Fahrer besteht zunehmend aus Warten an den Rampen, auf dem Schlachthofgelände und in Verkehrsstaus. Zuletzt heißt es anstehen an der Waschstraße.
  • Nicht alle Landwirte haben ihre Schweine verladefertig sortiert, so dass erst umsortiert und markiert werden muss. Anschließend beginnt das Warten auf den Lieferschein, den andere Landwirte schon fertig hätten.
  • Viele Fahrer leiden unter fehlender Anerkennung, schlechten Arbeitsbedingungen, ungeregelten Arbeitszeiten und ständigen Kommandos und Kontrollen. Die Fahrer benötigen Befähigungsnachweise und Weiterbildungen zum Erhalt des LKW-Führerscheins.


Statements aus der Praxis:

  • „Viehtransporteuren ist der der Zutritt zu Kantinen aus hygienischen Gründen untersagt!“

    (Bekanntmachung am Schlachthof)
  • „Wenn du den nicht mitnimmst, brauchst du demnächst gar nicht mehr kommen.“

    (Landwirt mit verletztem Tier)
  • „Wenn du so einen nochmal mitbringst, brauchst du hier nicht mehr auftauchen.“

    (Tierschutzbeauftragter bei Annahme des verletzten Tieres)
  • „bei mir kannst du vor 7 Uhr nicht laden, sonst muss ich unserem Polen Überstunden zahlen.“

    (Landwirt zum Viehspediteur)
  • „Wenn du nach 6 Uhr ankommst, ist hier alles voll.“

    (Schlachthofbetreiber zum selben Viehspediteur)
  • „Die Schweine müssen nächste Woche täglich ab 1 Uhr nachts kommen. Tagsüber wird das Schlachtband repariert.“

    (Rundschreiben vom Schlachtbetrieb)
Den ausführlichen Bericht über die Gründe und Auswege aus dem Dilemma lesen Sie im Wochenblatt für Landwirtschaft und Landleben Ausgabe 10/2018.

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