Nach dem Anstieg der Auszahlungspreise für Milch auf ein Niveau von etwa 33 Cent, ist es ruhig geworden um den BDM. Das hat die Rotenburger Rundschau zum Anlass genommen, einmal bei den Milchbauern nachzufragen. "Wir können die laufenden Rechnungen bezahlen. Aber vorher entstandene Löcher zu stopfen oder gar einen Puffer für magere Zeiten zu schaffen, dafür langt es nicht", erklären Jörg Hüner und Ottmar Böhling vom BDM-Kreisverband Rotenburg (Wümme) zunächst. Viele Bauern würden gerade erst damit beginnen, die Liquiditätsdarlehen zurückzuzahlen. Aber immerhin mache das Melken wieder Spaß. "Das Zwischenhoch ist wohl vor allem der etwas höheren Nachfrage und dem schwachen Euro zu verdanken. Die Exporte steigen", erklären die Milchbauern weiter. Bedauerlich sei aus ihrer Sicht nur, dass viele Milchbauern jetzt möglichst viel melken würden, um ihre angespannte Lage zu verbessern.
Nach Ansicht der BDM-Mitglieder gibt es einfach zu viel Milch am Markt. Wo das hinführt, zeige das Beispiel Schweiz. Der freie Milchmarkt sei dort nach nicht einmal einem Jahr gescheitert. Positives Gegenbeispiel seien die USA, wo eine flexible Milchmengensteuerung eingeführt würde, da die Subventionierung einfach nicht mehr bezahlbar gewesen sei, so Hüner und Böhling. Von der gerade von Agrarkommissar Ciolos vorgeschlagenen Bündelungsgrenze von 3,5 % EU-weit bzw. 33 % national halten sie jedoch nichts. "Das bringt uns nicht weiter", sagt Böhling. Hieran arbeite der BDM derzeit und sitze bei den Verhandlungen in Brüssel mit am Tisch, so die Antwort auf die anfangs gestellte Frage, was der BDM derzeit macht.