Wasserqualität rückt in den Fokus der EU-Umweltminister
Die vor 20 Jahren gefasste EU-Trinkwasser-Richtlinie kommt auf den Prüfstand. Wasserqualität soll neu definiert, Standards der Gewässerreinhaltung stärker kontrolliert und der Zugang zu sauberem Wasser allen EU-Bürgern garantiert werden. Bei Düngung und Pflanzenschutz wird Nachhaltigkeit gefordert. Bisherige Nitratgrenzwerte bleiben unangetastet.
Lesezeit: 2 Minuten
Bundesumweltministerin Svenja Schulze wird beim anstehenden EU-Umweltministerrat am kommenden Dienstag in Brüssel über die Änderung der EU-Trinkwasser-Richtlinie mit ihren Amtskollegen beraten. Im Mittelpunkt der Überarbeitung der 20 Jahre alten Richtlinie steht die Überprüfung der Qualitätsstandards von Trinkwasser. So ist die Einführung eines risikobasierten Ansatzes für die Überwachung von Grundwassereinzugsgebieten und der Versorgungssicherheit geplant.
Wasserschutzgebiete und Nitratbelastungen tangieren EU-Landwirte
Dabei wird auch die Einhaltung von Nitratwerten in Wasserschutzgebieten gemäß EU-Nitrat-Richtinlinie und die von Deutschland in Brüssel vorgelegte Überarbeitung der Düngeverordnung eine Rolle spielen.
Die Wasserqualität- und Wassergüte soll in der EU künftig einem ganzheitlichen Ansatz unterworfen werden. Ausgehend von der ersten erfolgreichen Europäischen Bürgerinitiative „Right2Water“ (Recht auf Wasser) stellt die EU-Kommission die aus dem Jahre 1998 stammende EU-Trinkwasser-Richtlinie und die Wasserrahmen-Richtlinie auf den Prüfstand.
Dabei nimmt die EU-Kommission mit ihren Vorschlägen das gesamte Wassermanagement unter einen ökologischen und sozialen Blickwinkel. Sie spannt den Bogen vom Schutz des Grundwassers, über die Aufbereitung von Trinkwasser durch Wasserwerke bis hin zur Kontrolle und Überprüfung von Wassereinzugsgebieten bis hin zur Sicherung des Zugangs zu sauberem Wasser für alle EU-Bürger.
Bisheriger Nitratgrenzwert bleibt unangetastet
In diesem Zusammenhang werden auch der Eintrag von Pflanzenschutzmitteln, chemischen Düngern und Gülleeintrag aus der Landwirtschaft neben technischen Anforderungen an verwendete Materialien bei Wassergewinnung und Transport erfasst. An eine Änderung der Nitratgrenzwerte von derzeit 50 mg pro Liter ist nicht gedacht, wie top agrar in Brüssel erfuhr.
Die Landwirtschaftsminister der EU werden mitberatend bei der Richtlinien-Überarbeitung beteiligt werden. Die EU-Umweltminister werden an diesem Dienstag eine erste Orientierungsdebatte führen. Das EU-Parlament hat bereits im Oktober 2018 seine Vorstellungen für nachhaltiges Wassermanagement in Europa vorgelegt.
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Bundesumweltministerin Svenja Schulze wird beim anstehenden EU-Umweltministerrat am kommenden Dienstag in Brüssel über die Änderung der EU-Trinkwasser-Richtlinie mit ihren Amtskollegen beraten. Im Mittelpunkt der Überarbeitung der 20 Jahre alten Richtlinie steht die Überprüfung der Qualitätsstandards von Trinkwasser. So ist die Einführung eines risikobasierten Ansatzes für die Überwachung von Grundwassereinzugsgebieten und der Versorgungssicherheit geplant.
Wasserschutzgebiete und Nitratbelastungen tangieren EU-Landwirte
Dabei wird auch die Einhaltung von Nitratwerten in Wasserschutzgebieten gemäß EU-Nitrat-Richtinlinie und die von Deutschland in Brüssel vorgelegte Überarbeitung der Düngeverordnung eine Rolle spielen.
Die Wasserqualität- und Wassergüte soll in der EU künftig einem ganzheitlichen Ansatz unterworfen werden. Ausgehend von der ersten erfolgreichen Europäischen Bürgerinitiative „Right2Water“ (Recht auf Wasser) stellt die EU-Kommission die aus dem Jahre 1998 stammende EU-Trinkwasser-Richtlinie und die Wasserrahmen-Richtlinie auf den Prüfstand.
Dabei nimmt die EU-Kommission mit ihren Vorschlägen das gesamte Wassermanagement unter einen ökologischen und sozialen Blickwinkel. Sie spannt den Bogen vom Schutz des Grundwassers, über die Aufbereitung von Trinkwasser durch Wasserwerke bis hin zur Kontrolle und Überprüfung von Wassereinzugsgebieten bis hin zur Sicherung des Zugangs zu sauberem Wasser für alle EU-Bürger.
Bisheriger Nitratgrenzwert bleibt unangetastet
In diesem Zusammenhang werden auch der Eintrag von Pflanzenschutzmitteln, chemischen Düngern und Gülleeintrag aus der Landwirtschaft neben technischen Anforderungen an verwendete Materialien bei Wassergewinnung und Transport erfasst. An eine Änderung der Nitratgrenzwerte von derzeit 50 mg pro Liter ist nicht gedacht, wie top agrar in Brüssel erfuhr.
Die Landwirtschaftsminister der EU werden mitberatend bei der Richtlinien-Überarbeitung beteiligt werden. Die EU-Umweltminister werden an diesem Dienstag eine erste Orientierungsdebatte führen. Das EU-Parlament hat bereits im Oktober 2018 seine Vorstellungen für nachhaltiges Wassermanagement in Europa vorgelegt.