Als Reaktion auf die heftige Dürre im US-Bundesstaat Kalifornien hat der dortige Gouverneur Edmund Brown jetzt erstmals Maßnahmen zum Wassersparen angeordnet; die Landwirtschaft ist davon allerdings nur am Rande betroffen.
Wie Brown Anfang dieses Monats erklärte, sollen Städte und Gemeinden ihren Wasserverbrauch bis Ende Februar 2016 um insgesamt 25 % senken. Dazu sollten öffentliche Grünanlagen und Friedhöfe weniger beregnet und bei der Bepflanzung trockenheitstolerantere Arten gewählt werden. Für Privathaushalte kündigte Brown ein Rabattprogramm für den Kauf wassersparender Haushaltsgeräte an. Von den Wasserverbänden forderte er neue Preisstrukturen mit Steuern und Zuschlägen.
Die kalifornische Landwirtschaft verpflichtete der Gouverneur vorerst nicht zum Wassersparen. Die Wasserversorger von Landwirtschaftsbetrieben müssen den Behörden jetzt aber konkrete Dürremanagementpläne mit den von ihnen beabsichtigten Wassersparmaßnahmen vorlegen.
Den Entschluss, die Agrarbranche aus der Wassersparinitiative weitgehend herauszuhalten, begründete Brown mit bereits jetzt heftigen Auswirkungen der Trockenheit auf die Betriebe. Flächen würden brachgelegt, Plantagen mit Dauerkulturen gingen zugrunde. Hinzu komme die große wirtschaftliche Bedeutung der Branche für den Bundesstaat. In den heimischen Medien erntete Brown Kritik für seinen Umgang mit der Landwirtschaft. Diese sei der mit Abstand größte Wassernutzer und setze auch Grundwasser ein, dessen Pegel in jüngster Zeit immer weiter abnehme.
Zudem gebe es in den Betrieben Wassereinsparpotentiale. Bislang würden oft Kulturen angebaut, die bewässert werden müssten. Und dafür würden häufig ineffiziente Stauverfahren angewandt.
Ernste Probleme mit Trockenheit gibt es aktuell auch im Osten Kubas und im Südosten Brasiliens. Die Regierung in Havanna meldete trockenheitsbedingte Schäden in der Landwirtschaft. Für die betroffenen Regionen in Brasilien geht die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) von Einbußen bei allen Kulturen aus.