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WDR-Kommentar: "Massentierhaltung stärker regulieren"

Bundesumweltministerin Hendricks will die Tierhaltung stärker regulieren. Der Gesetz-Entwurf sieht zum Beispiel strengere Vorschriften für den Bau großer Ställe vor. Ein Vorstoß im Sinne von Tier und Verbraucher? Ulrike Römer kommentierte heute morgen im WDR-Radio wie folgt: "Der Gesetzentwurf macht mich sprachlos.

Lesezeit: 3 Minuten

Bundesumweltministerin Hendricks will die Tierhaltung stärker regulieren. Der Gesetz-Entwurf sieht zum Beispiel strengere Vorschriften für den Bau großer Ställe vor. Ein Vorstoß im Sinne von Tier und Verbraucher? Ulrike Römer kommentierte heute morgen im WDR-Radio wie folgt:


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"Der Gesetzentwurf macht mich sprachlos. Denn die Ministerin müht sich, Zustände zu beenden, die ich nicht für möglich gehalten hätte. Zum Beispiel im Baurecht. Barbara Hendricks will durchsetzen, dass es künftig für jeden großen Stall, der gebaut werden soll, einen Bebauungsplan gibt. Das heißt: Die Kommune soll entscheiden können, ob der Stall gebaut werden darf oder nicht. Das war bis jetzt nicht möglich. Aha. Da hab ich was gelernt.


Wenn sich dann also der Stadtrat mit dem Groß-Bau-Projekt befasst, sollen demnächst auch Tierärzte angehört werden. Ich schließe daraus – das war bislang nicht der Fall. Ich staune. Wieder was gelernt.


Hendricks hantiert mit den Instrumenten des Bau- und Umweltrechts, um das Leben der Nutztiere erträglicher zu machen. Ihre Absicht ist löblich, aber ich finde die Mittel zweifelhaft, weil zu grob. Und drum frage ich mich, ob nicht der eigentlich zuständige Landwirtschaftsminister Christian Schmidt die besseren Werkzeuge hätte? Das bleibt verborgen, denn er will sie gar nicht nutzen. Als der Vorstoß von SPD-Ministerin Hendricks publik wurde, ließ CSU-Minister Schmidt seinen Sprecher verkünden, man wolle die Entwicklungsperspektive der Landwirtschaft nicht blockieren.


Das kann man natürlich so sehen. So sieht es ja auch der Deutsche Bauernverband. Der sagt: Wenn der Stallbau in Deutschland weiter erschwert wird, besiegelt dies das Ende der bäuerlichen Tierhaltung. Weil bei den Hendricks-Plänen nur Mega-Ställe für bis zu 15.000 Hennen oder 1.500 Mastschweine gemeint sind, weiß ich jetzt immerhin, was der Lobbyverband mit „bäuerlich“ meint.


Aber ehe das hier wie eine der üblichen Politik- und Lobbyistenbeschimpfungen endet, will ich den Kreis der Verantwortlichen um all diejenigen erweitern, die essen.


Nur gut 13 Prozent unserer Ausgaben wenden wir für Nahrungsmittel auf. Nur gut ein Viertel der Deutschen hält sich selbst für fit was Küche und Kochen angeht. Uns ist in den meisten Fällen schlicht wurscht, woher das Schnitzel stammt. Daran ändern auch die ganzen Veganer, Frutarier und Paleo-Freunde nichts, die durch die Landschaft geistern.


Ich wünsche mir weniger Hype und mehr Schlichtheit auf dem Teller, garniert mit dem ein oder anderen Gedanken daran, woher das Ei fürs Omlette stammt. Das wäre schön. Dann muss Frau Hendricks auch nicht am Ende aller Tage versuchen, die industrielle Landwirtschaft mit den Mitteln des Baurechts zu zähmen."


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