Nachdem Tierrechtler im Juli 2017 Videos aus dem Schweinestall von Nordrhein-Westfalens Landwirtschaftsministerin Christina Schulze Föcking veröffentlicht hatten, hatte die CDU-Politikerin mehrfach erklärt, sie sei seit dem 1.7.2017 nicht mehr an den Betrieben beteiligt. Der Hof sei verpachtet und werde von den Pächtern eigenverantwortlich geführt.
Dem WDR sollen jetzt Dokumente vorliegen, die weiterhin eine Beteiligung der Ministerin an dem Betrieb belegen würden. Darunter sei ein "Umweltinspektionsbericht" des Kreises Steinfurt vom 4. Dezember 2017 und eine Mail der Bezirksregierung Münster vom 24. April dieses Jahres. Beide Behörden sprechen laut WDR wörtlich vom "Betrieb" bzw. "Schweinemastbetrieb Christina Schulze Föcking".
Der Tierschutzverband „Animal Rights Watch (ARIWA)“ will deshalb per Klage den Eheleuten Schulze Föcking das Halten und Betreuen von Tieren verbieten. Seit Montag sei auch die Umweltministerin offiziell Prozessbeteiligte in diesem Verfahren vor dem Verwaltungsgericht Münster.
Gegner werfen Schulze Föcking vor, ihre Schweine litten unter Atemwegserkrankungen, Durchfällen, Gelenkentzündungen und Bisswunden. Nach Ansicht einer Gutachterin seien das Hinweise auf "mangelhafte Haltungsbedingungen", "Managementfehler" und "mangelhafte Hygiene", zitiert der WDR die Tierrechtler von ARIWA. Weitere Probleme gebe es mit Beschäftigungsmaterial, der Trinkwasserversorgung und den Spaltenböden.
Schulze Föcking wehrt sich mit Nachdruck gegen die Anschuldigungen. Die Vorwürfe seien gegenstandslos, erklärte dazu gegenüber dem WDR. Der Zustand der Schweine im Betrieb ihres Mannes sei sogar "überdurchschnittlich gut".
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