Auf großen Anklang war dazu beim EU-Agrarministerrat in Brüssel eine Initiative Österreichs gestoßen. Darin pochte die österreichische Delegation auf einen gesamteuropäischen Ansatz. Im Vorfeld hatten die Delegationen aus Finnland, Rumänien und Kroatien das Vorhaben unterstützt, ebenso Lettland, die Slowakei und Ungarn.
Tierhaltung gefährdet
Österreichs Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig wies bei dem Treffen auf die besondere Rolle der Weidewirtschaft und deren Beitrag zum Schutz der Biodiversität sowie zum Tierwohl hin. Leider sei diese Art der Tierhaltung durch große Beutegreifer zunehmend gefährdet. Gleichzeitig betonte der Ressortchef, dass die Bauern mit den Folgen nicht allein gelassen werden dürften. Wichtig sei es jetzt, gemeinsame Lösungsansätze auf EU-Ebene zu finden.
Frankreich fordert mehr Flexibilität
Auch Frankreichs Landwirtschaftsminister Marc Fesneau hob hervor, dass es mehr Flexibilität bei der Auslegung und Anwendung der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH) bedürfe. Im Weiteren machte er deutlich, dass die Gelder aus der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) nicht die einzigen Töpfe zur Abfederung der wirtschaftlichen Folgen von Wolfs- und Bärenrissen sein dürften. So müssten EU-Naturschutzfonds stärker zum Einsatz kommen.
Deutschland: Rückkehr des Wolfes „Erfolg der Artenschutzpolitik“
Die deutsche Botschafterin Helen Winter, die Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir vertrat, bezeichnete die Rückkehr des Wolfes hingegen „einerseits als einen Erfolg der Artenschutzpolitik“. Andererseits sei man sich der Folgen für viele Tierhalter durchaus bewusst. Wichtig sei es in diesem Zusammenhang, an gemeinsamen Lösungen zwischen Naturschutz und Landwirtschaft zu arbeiten.