Der Vorsitzende des Bundes Naturschutz in Bayern (BN), Prof. Hubert Weiger, hat die Landesregierung in München aufgefordert, die Mittel für den Vertragsnaturschutz deutlich zu erhöhen und mehr Geld für den Schutz von Ackerwildkräutern bereitzustellen.
Es gebe viel mehr geeignete Standorte für den Erhalt von Ackerwildkräutern als Finanzmittel vorhanden seien, erklärte Weiger. Derzeit umfasse das Vertragsnaturschutzprogramm Acker in Bayern lediglich 1 700 ha, wovon 900 ha extensiv bewirtschaftet würden, also ohne den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln und weiteren Maßnahmen wie einem Düngeverzicht oder dem Stehenlassen der Getreidestoppel nach der Ernte. Dafür erhalte der Landwirt zwischen 420 Euro und 730 Euro.
Das Vertragsnaturschutzprogramm Acker sollte auf 5 000 ha erweitert werden, so die Forderung des BN. Außerdem sollte das nationale 100-Äcker-Programm auf 1 000 Äcker ausgedehnt werden, davon allein 100 Äcker in Bayern.
Der BN wies in dem Zusammenhang darauf hin, dass er gemeinsam mit dem Deutschen Verband für Landschaftspflege (DVL), der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) und den Ökoverbänden in Bayern Werbung für die Vielfalt am Acker mache und aufzeige, dass diese den Ertrag der Hauptfrucht nicht schmälerten. Dazu würden Schulungen durchgeführt, Broschüren erstellt und 2016 der Wettbewerb „Blühende Ackerwildkräuter“ in der Oberpfalz gestartet. Informationen erhielten Interessierte zudem in der LfL-Broschüre „Blühende Ackerwildkräuter erkenne und erhalten“.