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Wem nützt EDEKAs Bauernmilch?

Verdient EDEKA etwa selbst an dem Projekt der fairen Bauernmilch namens "Unsere Heimat \- echt & gut"? Und schadet das Projekt eher als es nützt? Diese Frage stellen sich Fachleute verschiedener Verbände.

Lesezeit: 3 Minuten

Verdient EDEKA etwa selbst an dem Projekt der fairen Bauernmilch namens "Unsere Heimat \- echt & gut"? Und schadet das Projekt eher als es nützt? Diese Frage stellen sich Fachleute verschiedener Verbände. Worum geht es: Die Lebensmittelkette EDEKA will mit der fairen Milch den Bauern zu höheren Einkommen verhelfen und bietet das gut umworbene Produkt 10 % teurer an, berichtet die Badische Zeitung. Angeboten wird die 1-Liter-Packung Vollmilch für 59 Cent, die 1-Liter Packung fettarme Milch für 49 Cent. Lieferanten für die Milch sind drei baden-württembergische Molkereien, die Breisgaumilch, die Omira in Ravensburg und die Hohenloher Molkerei in Schwäbisch Hall. "Da geht mehr kaputt als gutgemacht wird", fürchtet nun Richard Bruskowski, Sprecher des Badischen Bauernverbandes BLHV. Mit "Unsere Heimat" stehe jetzt noch eine Marke mehr im ohnehin schon überfüllten Kühlregal. Verbraucher hätten die Qual der Wahl. "Die Gefahr ist groß, dass Verbraucher statt zur Marke zur billigeren Handelsmarke greifen", sagt er der Zeitung. Mehr noch: "Da meinen die Verbraucher womöglich, wenn sie billiger einkaufen, tun sie besonders viel Gutes für die Landwirte." Auch wenn Edeka verspricht, mit "Unsere Heimat" bekämen die Landwirte 10 % zusätzlich \- Bruskowski ist dem Bericht zufolge überzeugt, dass die Milchbauern besser fahren, wenn Verbraucher zu Markenprodukten greifen wie beispielsweise der neuen Weidemilch von Breisgaumilch. Die, versichert die Molkerei, sei garantiert ohne Gentechnik. Für die teureren Markenprodukte zahle der Handel mehr an die Molkereien, sagt Bruskowski. Das versetze die Molkereien in die Lage, ihren Milchlieferanten mehr zu zahlen.


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Das sieht Edeka-Sprecher Deutscher anders: "Die gesamte Wertschöpfung bleibt in der Region", argumentiert er für die Edeka-Marke. Wie viel der zehnprozentige Aufschlag auf den Milchpreis in Cent bedeutet, wolle er aber nicht sagen.


BDM rechnet vor: EDEKA verdient 6 Cent pro Liter


Für Jakob Niedermaier vom BDM ist die Kalkulation allerdings kein Geheimnis. Gerechnet werde auf Basis des Preises, den EDEKA \- aber auch andere Handelsketten \- den Molkereien für Handelsmarken zahlten. Unter Namen wie "Gut & Günstig" oder Mibell bei EDEKA, "Ja" bei Rewe oder Milfina bei Aldi wird ein Liter Vollmilch zur Zeit für 47 oder 48 Cent verkauft. Die Molkereien bekämen dafür ungefähr 38 Cent, sagt Niedermaier der Badischen Zeitung. Auf dieser Basis berechne EDEKA die 10 % Aufschlag. Das wären knapp vier Cent pro Liter. Da "Unsere Heimat" zehn Cent teurer verkauft werde als andere Handelsmarken, blieben letztlich nach Abzug der Mehrwertsteuer bei jedem Liter Milch knapp sechs Cent bei EDEKA hängen. Branchenkenner würden diese Rechnung bestätigen. "Das ist doch Augenwischerei", sagt der bayerische Milchbauer unverblümt. "Wenn die Verbraucher Markenprodukte kaufen, haben Molkerei und Landwirte viel mehr davon", ist sich Niedermaier mit BLHV-Sprecher Bruskowski einig. Transparent seien dagegen Projekte wie "A faire Milch", die Biomilch der Upländer Bauernmolkerei oder "Die faire Milch" des BDM für 1 Euro/Liter, die der Verband jetzt bei Rewe und EDEKA Südbayern platzieren will.

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