Vor dem Start in die nächste Periode der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) hat die Europäische Kommission einen Bericht zur Verteilung der Direktzahlungen vorgelegt. Darin wird nach Mitteilung des Landvolks deutlich, was viele Bewohner des ländlichen Raums ständig spüren: Der Strukturwandel der europäischen Landwirtschaft schreitet weiter voran.
So ging zum einen die Zahl der Beihilfeempfänger in der EU 15 im Zeitraum von 2005 bis 2012 zurück, gleichzeitig stieg jedoch die Zahlung pro Betrieb um 23 % auf 7.805 Euro. Während im Jahr 2005 noch 74 % der Direktzahlungen unter 5.000 Euro lagen, waren es im Jahr 2012 nur noch 69 %.
Mit Blick auf die rückläufigen Empfängerzahlen und das anhaltende Wachstum der Höfe könnten Sorgen um das Modell des Familienbetriebs angebracht sein. Die hält der ehemalige Präsidenten des Deutschen Bauernverbandes, Gerd Sonnleitner, allerdings für unbegründet. Der UN-Sonderbotschafter für das Internationale Jahr der familienbäuerlichen Landwirtschaft sieht weder neue Geschäftsmodelle noch sogenannte Mega-Farmen als ernsthafte Konkurrenz für den Familienbetrieb. Durch die Verbindung von Verantwortung und Flexibilität sowie die Konzentration von Erfolg und Risiko in den Händen der Familien wiesen diese Höfe eine enorme Anpassungs- und Leistungsfähigkeit auf.
Sonnleitner betont jedoch, dass kleinere Betriebe aufgrund der zunehmenden internationalen Marktverflechtung bereit sein müssten, sich anzupassen, um ihre Wettbewerbsfähigkeit zu sichern und ein Ausscheiden aus dem Markt zu verhindern. Der Schutz der kleinbäuerlichen Landwirtschaft könne im Gegensatz dazu Armut und Subsistenzwirtschaft zementieren. Insgesamt bleibt die Branche also in Bewegung.
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