Die 181 landwirtschaftlichen Genossenschaften des Rheinisch-Westfälischen Genossenschaftsverbandes (RWGV) haben 2009 16,2 Mrd. Euro weniger Umsatz gemacht. Das sind 11,5 %, obwohl der Verkauf von Agrarerzeugnissen zunahm. Das erklärte der Vorstandsvorsitzende Hans Pfeifer am Mittwoch beim Jahrespressegespräch in Münster. Einschließlich der Warengenossenschaften mit Viehgeschäft setzen die 76 Bezugs- und Absatzgenossenschaften des RWGVs insgesamt 2,2 Mrd. Euro um. Im Vergleich zu 2008 entspricht das einem Minus von 8 %. Ohne das Viehgeschäft sind es sogar 11,6 %. "Neben den unbefriedigenden Preisen für landwirtschaftliche Erzeugnisse war vor allem der niedrige Diesel- und Heizölpreis im Jahr 2009 für diese Entwicklung verantwortlich", so Pfeifer. Nach wie vor sei das Geschäft mit Brenn- und Heizstoffen ein wichtiger Umsatzträger. Das Minus beträgt hierbei 17,5 %. Der Umsatz bei den landwirtschaftlichen Erzeugnissen ging um 18,2 % auf 330 Mio. Euro zurück. Gleichzeitig kauften die Landwirte aber 12,3 % mehr Ware. Laut dem Vorsitzenden zeige das einerseits, dass die Genossenschaften vor Ort weiterhin als Partner in Anspruch genommen werden, andererseits spiegele es natürlich das niedrige Preisniveau wider. Auch im Bereich der Futtermittel habe sich dies mit einem Umsatzrückgang von 8,3 % auf 458 Mio. Euro bemerkbar gemacht. Die niedrigen Erzeugerpreise für die Landwirtschaft wirkten sich auch auf andere Geschäftsbereiche aus. "Während das Geschäft mit Düngern stagnierte, war der Umsatz im Pflanzenschutz mengen- und preisbedingt rückläufig", sagte Pfeifer. Hier machten die Genossenschaften knapp 30 % weniger Umsatz als im Vorjahr.
Weitere Abschlüsse
Viehgeschäft: 13,3 % mehr gehandelt, 5,7 Mio. Stück Vieh mit Wert von 690 Mio. Euro umgesetzt. Milchwirtschaft: Umsatz von 4,6 Mrd. Euro auf 3,5 Mrd. Euro 2009 gesunken, aber höhere Verarbeitungsmengen. Milchpreise entwickelten sich nach unten. Auszahlungspreis lag bei 24,5 Cent pro kg Milch. Tendenz aufwärts. Obst-; Gemüse- und Gartenbau: Gute Ernten haben Märkte unter Druck gesetzt. Umsatz dennoch von 1,4 Mrd. Euro auf 1,6 Mrd. Euro gesteigert. Unter dem Dach des Rheinisch-Westfälischen Genossenschaftsverbandes haben sich rund 640 genossenschaftliche Unternehmen in Rheinland und Westfalen zusammengeschlossen. Der Trend zu Fusionen hält auch hier weiter an. Die Mitgliederzahl beläuft sich auf 2,8 Mio.
