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Wer will die Bärenmarke-Molkerei in Weiding haben?

Wie bei top-Rind bereits berichtet, will die Hochwald Foods GmbH zum 31. März 2018 ihren einzigen bayerischen Standort in Weiding (Kreis Mühldorf) schließen. Offiziell sind 230 Mitarbeiter betroffen. Inoffiziell eine ganze Region, die sich mit seiner Molkerei identifiziert, berichtet die Süddeutsche Zeitung.

Lesezeit: 3 Minuten

Wie bei top-Rind bereits berichtet, will die Hochwald Foods GmbH zum 31. März 2018 ihren einzigen bayerischen Standort in Weiding (Kreis Mühldorf) schließen. Offiziell sind 230 Mitarbeiter betroffen. Inoffiziell eine ganze Region, die sich mit seiner Molkerei identifiziert, mit der Milch, die von hier in die Welt geht, berichtet die Süddeutsche Zeitung.


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180 Millionen Liter Milch aus Mühldorf und Altötting hat das Weidinger Werk zuletzt im Jahr verarbeitet. Milch ist für die Region ein Wirtschaftsfaktor, für Bauern, weiterverarbeitende Betriebe, Zulieferer. Eine Firma etwa fertigt Büchsen für die Abfüllung in der Weidinger Molkerei. "Die sperren dann ein paar Tage eher zu", sagt Lorenz Kronberger, Landwirt, CSU-Mitglied und Bürgermeister von Polling.


Der örtliche Bundestagsabgeordnete Stephan Mayer (CSU) formuliert es drastischer: "Die Firma Hochwald hat den Standort Weiding im wahrsten Sinne heruntergewirtschaftet, indem sie seit Jahren nicht mehr in ihn investiert hat." Ein Sprecher der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) in Rosenheim ergänzt: "Hochwald entführt die Bärenmarke." Angeblich soll sie künftig in Holland produziert werden, mit norddeutscher statt mit bayerischer Milch. Für die Weidinger ein Affront.


Ihre Molkerei hat mehrere Eigentümerwechsel erlebt. Früher gehörte sie der Allgäuer Alpenmilch, dann kam Nestlé. 2003 erwarb Hochwald das Werk, zusammen mit den europäischen Rechten an der Bärenmarke. Der Beschluss, das Werk zu schließen, "gehört zu den schwersten in der Geschichte von Hochwald", heißt es laut der Süddeutschen. Der Grund: Kondensmilch ist nicht mehr so angesagt. 2015 wurden deutschlandweit 411 000 Tonnen produziert. 2016 waren es nur noch 380 000 Tonnen.


Das Verhältnis zwischen den örtlichen Milchbauern und Hochwald gilt schon seit Längerem als angespannt. Im vergangenen Sommer kündigte Hochwald etwa die Lieferverträge mit ungefähr 200 Bauern der Milcherzeugergemeinschaft (MEG) Traunstein. Eine Hochwald-Sprecherin sagte damals dem Oberbayerischen Volksblatt, dass es mehr Milchanlieferungen gebe, Verarbeitung und Absatz aber gleich blieben. Deshalb müsse man "eine Mengenanpassung" vornehmen. Ein Schock für die MEG. Sie hatte Preisverhandlungen erwartet - nicht die Kündigung.


In Weiding hoffen sie jetzt nach Informationen der Zeitung, dass ein Investor das Werk übernimmt, vielleicht eine andere Molkerei aus der Region. Allerdings gilt das Werk als in die Jahre gekommen. Und die Zeit drängt. Bauern, die einen anderen Abnehmer für ihre Milch finden, werden den Vertrag mit dem Weidinger Werk kündigen und einem neuen Betreiber fehlen.

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