Die amerikanischen Wähler haben entschieden: Donald Trump wird der nächste Präsident der USA und wird die Politik der Vereinigten Staaten in den kommenden vier Jahren maßgeblich prägen. Damit stellt sich auch die Frage, wer das US-Landwirtschaftsministerium (USDA) führen wird, dem derzeit noch der Demokrat Tom Vilsack vorsteht. Die Frage ist nicht trivial, denn Trump hatte in seiner ersten Amtszeit und auch im Wahlkampf im ländlichen Amerika und der dortigen Landwirtschaft viele Unterstützer. Das wird er wohl kaum aufs Spiel setzen wollen.
Es gibt zwar kein offizielles Schattenkabinett Trumps, allerdings wurden in den vergangenen Monaten etliche Personen gehandelt, die für das Amt auch jetzt noch in Frage kommen. Das Medienhaus Politico hat eine kurze Liste zusammengestellt.
Kennedy-Neffe mit Ambitionen?
Der prominenteste Name darauf ist Robert F. Kennedy Jr., der ursprünglich selbst als Demokrat für das Amt als US-Präsident kandidierte, dann aber zu Gunsten Trumps zurückzog und diesen im Wahlkampf massiv unterstützte. Trump sicherte Kennedy daraufhin einen hochrangigen Posten in seiner Administration zu und grenzte das Feld dabei auf Gesundheits- und Ernährungspolitik ein. Der 70-jährige Kennedy gilt als Gesundheitsfanatiker und Impfkritiker in der Coronazeit. Dass er seine Zukunft an der Spitze des USDA sieht, kann also fast ausgeschlossen werden.
In Frage kommt laut Politico auch Sid Miller. Der 69-jährige Rodeoreiter kommt vom Fach. Er war texanischer Agrarkommissar und hat sich dort für die Interessen der Farmer stark gemacht. Politico gibt ihm allerdings auch nicht die größten Chancen, da Miller unter den Republikanern als umstritten gilt.
Zwei vom Fach aus Indiana
Besser ankommen könnte Kip Tom. Der 69-jährige hat eine berufliche Karriere in der Agrar-Administration vorzuweisen. Er war unter anderem Botschafter der USA bei der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO). Davor hatte er das Unternehmen Tom Farms geleitet, einen der größten landwirtschaftlichen Betriebe in Indiana. Zurzeit ist Tom zudem Co-Vorsitzender der Gruppe „Farmers and Ranchers for Trump“ und könnte auch aus diesem Grund in die engere Wahl zum Agrarminister gelangen.
Konkurrenz könnte ihm aber Ted McKinney machen. Er ist selbst auf einer Farm in Indiana aufgewachsen, studierte in seiner Jugend Agrarwirtschaft und arbeitete viele Jahre für die Agrarchemie-Unternehmen Dow AgroSciences und Ely Lily, bevor er einen hochrangigen Posten in der ersten Trump-Administration bekleidete: Von 2017 bis 2021 war bereits McKinney Unterstaatssekretär im USDA für Agrarhandel und Agrar-Außenhandelspolitik. Er ist daher mit den Prozessen im Landwirtschaftsministerium gut vertraut und wäre bestens geeignet für das Amt.