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Wettstreit um Geschlechtserkennung im Ei ist jetzt Chefsache des Big Business

Wer als Erster eine funktionierende Technologie zur Geschlechtserkennung im Ei anbieten kann, hat alle Chancen auf ein lukratives Monopol, berichtet Spiegel Online. Deshalb gebe es gerade ein Wettrennen verschiedener Unternehmen um praktikable Lösungen, um Patente, aber auch um ein millionenschweres Geschäft.

Lesezeit: 3 Minuten

Wer als Erster eine funktionierende Technologie zur Geschlechtserkennung im Ei anbieten kann, hat alle Chancen auf ein lukratives Monopol, berichtet Spiegel Online. Deshalb gebe es gerade ein Wettrennen verschiedener Unternehmen um praktikable Lösungen, um Patente, aber auch um ein millionenschweres Geschäft. Denn wenn der Durchbruch erst einmal gelungen sei, dürfte kein Gericht das rechtlich fragwürdige Kükentöten mehr durchwinken.


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Wie top agrar online bereits im November 2017 berichtete, sieht sich die Firma Agri Advanced Technologies (AAT) derzeit vorne. Das Unternehmen gehört zur EW Group, der Agrarholding von Erich Wesjohann. Anders als sein Bruder Paul-Heinz Wesjohann (Wiesenhof) kümmert sich Erich nicht um die Geflügelschlachtung, sondern um die Tiergenetik.


AAT will den bisherigen Prototyp zur Marktreife weiterentwickeln. Laut Spiegel Online kommt jetzt aber eine Alternative, die Endokrinologie, als Konkurrent dazu. Dabei wird dem Brutei am neunten Tag mittels einer Nadel ein Tropfen embryonaler Harn entnommen und das Geschlecht mit einer Art Schwangerschaftstest bestimmt. Die beiden Leipziger Früherkennungs-Forscherinnen Maria Krautwald-Junghanns (Spektroskopie) und Almuth Einspanier (Endokrinologie) hätten jetzt Rewe von ihrem Verfahren überzeugen und als Unterstützer gewinnen können, heißt es. Damit stehe der Einzelhandel hinter dieser Technik.


Rewe oder Wesjohann?


Die Geflügelindustrie unterstützt dagegen die EW Group und das optische Verfahren. Aus dem kleinen Forschungswettlauf an der Leipziger Uni sei damit das Duell zweier Milliardenkonzerne geworden, bringt es der Spiegel auf den Punkt.


Ludger Breloh von Rewe arbeitet aktuell zusammen mit einem niederländischen Kooperationspartner am dritten Prototyp. Pro Ei brauche die beliebig skalierbare Maschine nur noch wenige Sekunden, um das Geschlecht zu bestimmen. Die Spektroskopie der Geflügelbranche hält Breloh dagegen bis heute für zu kompliziert. "Schale rausfräsen, Lichtstrahl rein, messen, zukleben, das schafft man kaum in der nötigen Geschwindigkeit."


Doch auch gegen das von Brelohs Truppe entwickelte Nadelstichverfahren gibt es Vorbehalte. Anders als bei der Spektroskopie (vierter Tag), kann der Einstich hier erst am neunten Tag erfolgen. "Da sieht man schon den Kopfansatz der Embryos, die zucken und empfinden Schmerz", sagt AAT-Chef Hurlin. Das Verfahren erinnere an eine Abtreibung. Rewe sieht das nicht als Stolperstein, ein Gutachten des Wissenschaftlichen Dienstes des Bundestags belege die ethische Unbedenklichkeit der Anwendung.


Angst vor Oligopol


Tatsächlich geht es nicht nur um einen Methodenstreit, meint die Zeitung weiter. Hinter dem Forschungsdrang des Einzelhandels stecke auch die Furcht vor einem Oligopol des Unternehmers Erich Wesjohann: Genetik, Zucht, Brüterei, Früherkennung - das alles hätte der Niedersachse künftig in der Hand und könnte damit die Preise diktieren.


Noch schlimmer scheint für den Rewe-Mann Breloh allerdings die Vorstellung, sich vom Ausland abhängig zu machen. Auch da wird an der Geschlechtsfrüherkennung gearbeitet, und vielerorts steht man angeblich kurz vor dem Durchbruch. Beweise bzw. funktionierende Geräte hat aber noch keiner gezeigt.


Es gibt allerdings noch eine Alternative: Das Zweinutzungshuhn. EW-Group-Manager Rudolf Preisinger arbeitet laut Spiegel an diesem "Wunderhuhn", das alle Probleme auf einen Schlag lösen könnte.

Doch das Wunder lässt auf sich warten. "Es funktioniert nicht", sagt Preisinger. Die Hühner legten zu wenige und zu kleine Eier, die Hähne müssten viel zu lange gemästet werden. Seine Hoffnung ruht deshalb auf der Früherkennung und seinen Kollegen. "In einem Jahr", sagt Preisinger, "steht hier eine industrietaugliche Maschine zur Früherkennung." Es bleibt spannend…


Schauen Sie sich auch das Foto an: Januar 2017 auf der Grünen Woche


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