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WHO stuft Wurst als krebserregend ein
Die Internationale Agentur für Krebsforschung (IARC) der WHO hat den Verzehr von verarbeitetem Fleisch als "wahrscheinlich krebserregend" eingestuft. Es gebe genug Belege in Bezug auf Darmkrebs, berichten die Experten. Zudem sei ein Zusammenhang mit Magenkrebs beobachtet worden.
Die Internationale Agentur für Krebsforschung (IARC) der WHO hat den Verzehr von verarbeitetem Fleisch als "wahrscheinlich krebserregend" eingestuft.
Es gebe genug Belege in Bezug auf Darmkrebs, berichten die Experten. Zudem sei ein Zusammenhang mit Magenkrebs beobachtet worden. In die Kategorie verarbeitetes Fleisch fallen alle Produkte, die gepökelt, geräuchert, fermentiert oder durch andere Prozesse haltbar gemacht wurden.
Bei der Verarbeitung von Fleisch, wie auch beim Kochen oder Braten, könnten verschiedene Substanzen entstehen, die Krebs auslösen oder im Verdacht stehen, dies zu tun - etwa sogenannte polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) oder heterozyklische aromatische Amine (HAA), berichtet Reuters. Kurt Straif von der IARC gibt aber auch direkt Entwarnung: Für den Einzelnen sei das Risiko klein, es steige aber mit der verzehrten Menge.
Wie Spiegel Online anmerkt, wird auch das Pflanzenschutzmittel Glyphosat als "wahrscheinlich kreberregend" eingestuft. Verarbeitetes Fleisch steht nun in derselben Liste. IARC-Kritiker weisen unterdessen darauf hin, dass es genausoviele Untersuchungen gebe, die dem Fleisch die Unbedenklichkeit bzw. keine Zusammenhänge mit Krebs bescheinigen.
Restaurant Ketten-Chef für weniger Fleischverzehr
Nun stößt auch noch der Chef der Steak-Restaurant-Kette "Block House" in diese Kerbe. Im Interview mit der Süddeutschen Zeitung sagte Stephan von Bülow, die Menschen müssten lernen, weniger und bewusster Fleisch zu essen. "Die Welt kann gar nicht so viel produzieren, dass alle jeden Tag Fleisch essen können."
Bei ihm komme ein oder zwei Mal in der Woche Fleisch auf den Teller, sagte der Gastro-Manager. "Irgendwann ist es, ehrlich gesagt, auch genug. Du kannst nicht jeden Tag ein Steak essen." Zugleich kritisierte er, Fleisch sei in Deutschland zu günstig. "Fleisch ist hierzulande nur so billig, weil unsere Gesetze brutale Haltungsbedingungen erlauben", sagte von Bülow. Ein angemessener Preis für ein 250-Gramm-Rumpsteak im Restaurant liege aus seiner Sicht in Deutschland zwischen 25 bis 30 Euro.
Die Restaurantkette Block House selbst verbraucht nach Angaben der "SZ" pro Jahr Fleisch von 160.000 Tieren, die fast alle aus Südamerika stammen.