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Wie geht es weiter mit der Initiative Tierwohl?

Heute hat die Projektgruppe der Initiative Tierwohl getagt, an der Vertreter der Landwirtschaft, der Schlachtbranche sowie des Handels teilnehmen. Es ging um die inhaltliche Weiterentwicklung nach 2018. Von mehreren Seiten gibt es offenbar inzwischen die Einsicht, dass dringend Handlungsbedarf besteht.

Lesezeit: 3 Minuten

Am Freitag hat die Projektgruppe der Initiative Tierwohl getagt, an der Vertreter der Landwirtschaft, der Schlachtbranche sowie des Handels teilnehmen. Es ging um die inhaltliche Weiterentwicklung nach 2018.


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Von mehreren Seiten gibt es offenbar inzwischen die Einsicht, dass dringend Handlungsbedarf bei der Initiative Tierwohl besteht. Auch die Süddeutsche Zeitung kommt zu diesem Schluss. So habe es von Anfang an heftige Auseinandersetzungen über die gemeinsame Strategie und die Kosten gegeben. Aus Kreisen der Teilnehmer verlautete deshalb schon kurz nach dem Start, dass der eigentlich langfristig angelegten Initiative ein schnelles Ende drohe, wenn die erste Vertragsphase 2017 ausläuft, sollte man sich nicht auf eine Reform einigen. Nach Informationen der Zeitung forcieren Mitglieder der Initiative nun einen Umbau, allen voran der Deutsche Bauernverband.


In einem vierseitigen "Vorschlag zur Weiterentwicklung der Initiative", listet der Verband laut der SZ häufig kritisierte Probleme auf:


  • Nicht ausreichende Finanzmittel,
  • Zu niedriges Niveau der bisherigen Tierwohlkriterien durch zu große freie Wählbarkeit
  • Zu unkonkretes System für den Verbraucher.


Der Bauernverband mahne deshalb nachdrücklich schnelle Reformen an und warne beim Scheitern vor ernsten Konsequenzen: Je länger eine Lösung auf sich warten lässt, umso stärker sinke auf landwirtschaftlicher Seite das Vertrauen. In der Folge würde es immer schwieriger Betriebe zu finden, die teilnehmen wollen, heißt es.

Im Ringen um eine Zukunft der Initiative schlägt der Verband in der Schweinehaltung generell strengere Kriterien vor:

  • Pflicht zu mindestens 10 % mehr Platz im Stall
  • Zusätzliches organisches Beschäftigungsmaterial
  • Begrenzung der Auswahlmöglichkeiten
  • Streichung der Kriterien für die Mast: Komfortliegefläche, Buchtenstrukturierung, Außenklimareize und Auslauf
  • Streichung der Kriterien für die Ferkelaufzucht: Komfortliegefläche, Außenklimareize und Auslauf
  • Streichung der Kriterien für die Sauenhaltung: Komfortliegefläche, freie Abferkelung, Ferkelschlupf, abgedecktes Ferkelnest, Wühlerde, Außenklimareize und Auslauf.
Für die Abschätzung der maximalen Kosten stehen angeblich mehrere Szenarien zur Diskussion, die von der Begrenzung auf einen Block (mit einem Tierwohlentgelt von 7,50 Euro für das gesamte Tier über alle Stufen) bis hin zu mehreren Kriterienblöcken mit einem Maximalbetrag in der Größenordnung von 12,00 Euro reichen. Es soll auch ein "Premiumszenario" mit einem noch höheren theoretischen Maximalbetrag geben, ist zu hören.


Bezüglich des Tierwohlindexes soll es auch um eine einfache Bewertung ausgewählter Befunddaten gegangen sein, die möglich zeitnah eingeführt werden sollte. Bis Mitte 2018 könnte diese Bewertung dann überprüft und weiterentwickelt werden.



Wie die Süddeutsche Zeitung weiter berichtet, sollen teilnehmende Unternehmen zudem die Möglichkeit bekommen, bei besonders strengen Regeln, zum Beispiel 40 % mehr Platz pro Tier in der Haltung, ein Label zu vergeben, das für Kunden im Supermarkt an den Produkten selbst sichtbar sei. Nur so könne die Bereitschaft getestet werden, Kosten für eine bessere Tierhaltung zu übernehmen. Damit kämen die Kriterien an die Vorgaben des deutschen Tierschutzbundes heran. Zudem sei eine "zeitnahe Lösung für mehr Finanzmittel wichtig". Nur so könne man dem Projekt eine "langfristige Perspektive" geben, zitiert die SZ aus dem Papier.


Der Deutsche Bauernverband wollte gegenüber top agrar zum Bericht der Süddeutschen Zeitung keine Stellung nehmen, dementierte die Inhalte aber auch nicht. Ergebnisse der Verhandlungen vom Freitag sind noch nicht bekannt; wohl aber der Unmut einiger Teilnehmer, dass die Vorschläge schon an die Presse gelangten.

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