Der europäischen Landwirtschaft kommt eine Schlüsselrolle beim Green Deal zu. Dies geht aus dem am Mittwoch von der EU-kommission beschlossenen EU-Klimagesetz hervor. Bis zur Jahrhundertmitte strebt die EU an, zum ersten klimaneutralen Kontinent zu werden. Die genauen CO2-Reduktionsziele bis 2030 will die Brüsseler Behörde aber erst im September festlegen. Vorher sollen die Auswirkungen auf alle Wirtschaftsbereiche wissenschaftlich untersucht werden.
Von der Leyen kündigt graduellen und fairen Wandel an
„Mit dem heutigen Beschluss ist es in Stein gemeißelt, dass die Europäische Union ihre Ambition bis 2050 zu klimaneutralen Kontinent zu werden, ernst nimmt“, erklärte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Nachmittag vor der Presse. Das beschlossene EU-Klimagesetz stelle die Übersetzung der politischen Vereinbarung dar und zeige den Weg für die europäische Industrie und Investoren auf, für eine grüne Wachstumsstrategie sowie einen graduellen und fairen Übergang.
Dabei kommt der Festsetzung von nationalen Zielen für den Emissionshandel, dem Transport- und Gebäudebereich sowie der Landwirtschaft ein besonderes Gewicht zu, heißt es in dem zwölfseitigen EU-Klimagesetz.
In einem eigenen Kapitel nimmt die EU-Kommission Stellung zu der Frage, welche Auswirkungen der Klimawandel auf die Landwirtschaft hat und welche Maßnahmen die Landwirtschaft in Europa zur Erreichung dss Ziels des klimaneutralen Kontinents Europas bis 2050 leisten kann.
Die GAP-Reform soll eine nachhaltige Landwirtschaft unterstützen
Als Veränderungsmaßnahmen für die landwirtschaftliche Praxis in der Zukunft fordert die EU-Kommission einen nachhaltigen Umgang mit den natürlichen Ressourcen Wasser und Böden. Die Brüsseler Behörde setzt dabei auf die Fähigkeit der europäischen Landwirte, sich den veränderten Klimabedingungen anzupassen. Hierbei komme es besonders darauf an, die Zusammenarbeit unter den EU-Mitgliedstaaten zu erleichtern. Zu den ersten Aktionsfeldern soll demnach die Ausweitung und Verstärkung der Klima- und Agrarforschung gehören mit dem Ziel, den erforderlichen Wandel auf den Weg zu bringen.
Landwirtschaft soll in Diskussion um nachhaltiges Wirtschaften einbezogen werden
Die EU-Kommission betont, dass auf diesem Weg der Veränderung die Mitgliedstaaten und die Landwirtschaft in der Diskussion, wie der Agrarsektor die Herausforderungen des Klimawandels bewältigen könne, aktiv einbezogen werde. Hierbei müßten auch Antworten gegeben werden, wie die Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP), dazu beitragen könne, die Landwirtschaft und die ländlichen Regionen bei diesem Wandel zu unterstützen.