Autofahrer haben am vergangenen Donnerstag einen toten Wolf auf der A 8 östlich von Merklingen (Alb-Donau-Kreis) entdeckt. Nach erster Einschätzung von Experten handelt es sich um ein männliches Jungtier. „Zwei Wolfsfunde innerhalb kurzer Zeit – erst in Baden, jetzt in Württemberg – machen deutlich, dass wir mit weiteren Tiere rechnen können. Baden-Württemberg ist auf das Kommen einzelner Wölfe gut vorbereitet“, sagte Naturschutzminister Alexander Bonde am Montag in Stuttgart.
Der Handlungsleitfaden Wolf, den eine Arbeitsgruppe im Auftrag des Landes erstellt hat, legt für den Fall des Auftretens von Wölfen in Baden-Württemberg einen Maßnahmenkatalog und Handlungsroutinen fest. Wölfe unterliegen internationalen Artenschutzbestimmungen sowie als streng geschützte Art den Regelungen des Bundesnaturschutzgesetzes.
Nach einer ersten intensiven Begutachtung durch die Experten der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg (FVA) in Freiburg und des Büros LUPUS (Institut für Wolfsmonitoring und -forschung in Deutschland) handelt es sich um einen jungen männlichen Wolf.
Der Kadaver wird nun an das Institut für Zoo- und Wildtierforschung in Berlin abgegeben, das sich auf die Untersuchung von toten Wölfen spezialisiert hat. Die Herkunft soll über die Auswertung genetischer Proben geklärt werden. In Frage kommt eine Zuwanderung aus der Alpenpopulation oder auch aus der Population in Ostdeutschland. Der Fundort befindet sich im Bereich eines Wildtierkorridors unweit der Stelle, an der vor einigen Jahren ein Luchs überfahren wurde.