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Wiesenhof will Tierwohl-Sparte ausbauen und ins Insektenfuttergeschäft einsteigen

Wiesenhof-Chef Peter Wesjohann kündigt an, die Tierwohlsparte bei der Hähnenmast weiter auszubauen. Freiwillig werden man zudem noch über die gesetzlichen Standards beim Platzangebot gehen, was sicherlich im Ausland Absatz kosten werde. Wesjohann gab zudem bekannt, in die Fütterung mit Insektenprotein einzusteigen.

Lesezeit: 3 Minuten

Weil die Bio-Hähnchen von Wiesenhof früher dreimal so teuer waren wie die normalen, hat das Unternehmen mit der Marke „Privathof“ ein preisliches Zwischenprodukt geschaffen. Das ist heute 40 bis 80 Prozent teurer als das konventionelle Hähnchen, berichtet Peter PHW-Chef Wesjohann im Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Wiesenhof gehört zum PHW-Konzern.


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Laut dem Vorstandsvorsitzenden schlachtet Wiesenhof rund 160.000 Tiere in der Woche für die Marke Privathof. 37 Mäster sind dafür unter Vertrag. Dem gegenüber stehen 4,5 bis 5 Mio. konventionelle Hähnchen/Woche mit tausenden Mästern. Auf den doch deutlichen Unterschied angesprochen ergänzt Wesjohann, dass die Privathofsparte weiter ausgebaut werde. Zudem gebe es ja viele weitere Initiativen wie Kip van Morgen, Beter Leven, Guilde-Huhn, Donautaler Premium Geflügel nach Schweizer Tierschutzstandard und die Initiative Tierwohl. „Insgesamt werden wir Ende des Jahres weit über 60 Prozent unserer Produktion in Deutschland auf irgendein Tierwohl-Produkt umgestellt haben und damit unsere Ziele übertreffen“, kündigt der Inhaber an.

 

Wesjohann verspricht, bei der Hähnchenmast der Initiative Tierwohl nicht mehr als 35 Kilo pro Quadratmeter zu halten.  Gesetzlich sei die Besatzdichte für Hähnchen auf 39 Kilo pro Quadratmeter festgelegt. Im EU-Ausland seien es sogar noch 42 Kilo. „Wir gehen auf 35 Kilo und sind gegenüber dem EU-Ausland schon knapp 20 Prozent großzügiger. In Teilmärkten des europäischen Wettbewerbs werden wir mit der deutschen Ware dadurch nicht mehr wettbewerbsfähig sein“, sagte der Manager weiter.


Weichen auf Zukunft gestellt


Nach den Problemen bei den Hühnerrassen Ross 708 oder Cobb 500 befragt stellt Wesjohann klar, dass sich diese aufgrund hoher Investitionen in die Züchtung positiv weiterentwickelt hätten. Sie seien bei weitem nicht mehr vergleichbar mit denen vor zehn Jahren. Neu hinzugekommen wären zudem Tiere der langsamer wachsenden Rasse „CobbSasso“. „Die Züchter haben erkannt, dass sie die Parameter mehr auf Stabilität anpassen müssen.“


Eine Weiterentwicklung kann Wesjohann auch beim Futter verkünden: Schon heute kämen 60 % des Rohproteingehalts nicht mehr aus Soja, sondern aus einheimischen Eiweißfrüchten. Zudem hält es der Firmenchef für möglich, in Zukunft einen großen Teil des Soja durch Insektenprotein zu ersetzen.


Laut aktueller PHW-Pressemitteilung hat sich das Unternehmen dazu bereits an der kanadischen Firma „Enterra Feed Corporation“ beteiligt. Das Unternehmen presst Tierfutter aus getrockneten Larven der Schwarzen Soldatenfliege. Dieses Futter sei in der EU seit vergangenem Jahr für die Fischzucht in Aquakulturen erlaubt, wie Wesjohann bestätigt. „Sobald die Zulassung für Geflügel- und Schweinefutter in der EU vorliegt, werden wir Fütterungsstudien durchführen mit dem Ziel, einen Teil des Sojaschrots durch Insektenmehl von Enterra zu ersetzen.“ Für Wiesenhof soll es sich dabei umein nennenswertes finanzielles Investment und keine Spielerei“ handeln. Denkbar seien auch Insektenfarmen in Deutschland. Mit zwei Kilo Lebensmittelresten könne man ein Kilo Larven produzieren.


Bis die Fütterungskomponente Soja durch Insektenprotein ersetzt werden kann, bedarf es aber noch einiger aufwendiger Fütterungsstudien, da die veränderte Zusammensetzung des Futters im Einklang mit der Tiergesundheit und damit auch mit dem Tierwohl stehen muss: „Wir können heute noch nicht sagen, wann wir genau Soja im Geflügelfutter durch Insektenproteine ersetzen können. Wichtig ist für uns, dass wir diesen Weg jetzt einschlagen“, erläutert Peter Wesjohann.

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