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Wieviel Verantwortung trägt Europa an der Welternährung?

Die Welternährung sicherzustellen, ist die zentrale Aufgabe des weltweiten Agrarsektors. Dies ist der Tenor der Hauptvortragsveranstaltung der DLG-Wintertagung gestern in Münster. Wie dies zu erreichen ist und welche Rolle die Landwirtschaft in Europa einnehmen muss, dazu gab es allerdings unterschiedliche Auffassungen. Nach Ansicht von DLG-Präsident Carl-Albrecht Bartmer und Prof. Dr.

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Die Welternährung sicherzustellen, ist die zentrale Aufgabe des weltweiten Agrarsektors. Dies ist der Tenor der Hauptvortragsveranstaltung der DLG-Wintertagung gestern in Münster. Wie dies zu erreichen ist und welche Rolle die Landwirtschaft in Europa einnehmen muss, dazu gab es allerdings unterschiedliche Auffassungen.

 

Nach Ansicht von DLG-Präsident Carl-Albrecht Bartmer und Prof. Dr. Matin Qaim von der Universität Göttingen muss die landwirtschaftliche Produktion angesichts der weltweit wachsenden Bevölkerung gesteigert werden, was vor dem Hintergrund von Klimawandel und knapper werdender Ressourcen eine große Herausforderung darstellt. Beide betonten, dass hierbei auch Europa Verantwortung übernehmen und durch eine produktive und effiziente Landwirtschaft, insbesondere auf den Gunststandorten, zur globalen Versorgungssicherung beitragen muss.

 

Für den Grünen-Abgeordneten im Europäischen Parlament Martin Häusling ergibt sich Europas Produktivität mitnichten aus der naturräumlichen Gunstlage und landwirtschaftlichen Schlagkraft. Seiner Meinung nach produziert Europa hochgradig ineffizient. Die Produktionsmethoden, insbesondere in der Tierhaltung, hält er für äußerst fraglich.

 

Die Präsidentin der Deutschen Welthungerhilfe Bärbel Dieckmann sieht das Hauptproblem des weltweiten Hungers in der ungleichen Verteilung der Einkommen. Die landwirtschaftliche Überproduktion in Industrieländern kann ihrer Meinung nach kaum dazu beitragen, den Hunger in armen Ländern zu beseitigen. Eine zu große Abhängigkeit der Entwicklungsländer vom Weltmarkt führt nach ihrer Auffassung bei volatilen Nahrungsmittelpreisen zu noch mehr Hunger.

 

Für Staatssekretär Peter Bleser ist eine Nahrungsmittelsteigerung nur durch eine moderne und nachhaltige Landwirtschaft zu gewährleisten. In seiner Grußansprache betonte er, dass neben der Forschung insbesondere auch landwirtschaftliche Kooperationen mit anderen Staaten von entscheidender Bedeutung sind. Bleser sprach sich zudem klar gegen eine Flächenstilllegung im Rahmen der Agrarreform aus. (ad)

 

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