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Wir haben das Recht, unsere Tiere gegen Wolfsangriffe zu verteidigen

Anlässlich der europaweiten Mahnfeuer gegen die unkontrollierte Ausbreitung der Wölfe veranstalten Landesbauernverband und Bauernbund Brandenburg am 15. September gemeinsam Wolfswachen bei den Weidetieren ihrer Wolfsbeauftragten.

Lesezeit: 4 Minuten

Anlässlich der europaweiten Mahnfeuer gegen die unkontrollierte Ausbreitung der Wölfe veranstalten Landesbauernverband und Bauernbund Brandenburg am 15. September gemeinsam Wolfswachen bei den Weidetieren ihrer Wolfsbeauftragten.


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„Wir wollen damit demonstrieren, dass der gesamte Berufsstand solidarisch hinter den Weidetierhaltern steht. Die bereits seit längerem angekündigte Wolfsverordnung muss zügig verabschiedet werden. Es muss künftig auch möglich sein, Wölfe zu erschießen, wenn sie unsere Tiere angreifen“, sagten Henrik Wendorff, Präsident des Landesbauernverbandes, und Marco Hintze, Präsident des Bauernbundes. Dass hier so unterschiedliche Berufsorganisationen in dieser Sache eng zusammenarbeiten, zeige, dass es in der Landwirtschaft dazu keine zwei Meinungen gebe: „Wir haben das Recht und die moralische Pflicht, unsere wehrlosen Tiere gegen Wolfsangriffe zu verteidigen.“

 

Jens Schreinicke, Wolfsbeauftragter des Landesbauernverbandes, hält in Stücken, Gemeinde Michendorf, 100 Mutterkühe der Rassen Charolais und Fleckvieh und vermarktet Qualitätsfleisch. Die Wolfswache beginnt um 19 Uhr bei seiner Herde hinter dem Gasthof Landhaus Stücken. Schreinicke: „Der bedingungslose Schutz für den Wolf schadet der Natur. Wenn immer mehr Betriebe die Weidehaltung einstellen und das Grünland nur noch gemäht wird, bedeutet das das Ende für zahlreiche wertvolle Biotope.“

 

Frank Michelchen, Wolfsbeauftragter des Bauernbundes, hält in Leibsch, Gemeinde Unterspreewald, 50 Mutterkühe der seltenen Rasse Gelbvieh wirtschaftet nach den Richtlinien des ökologischen Landbaus. Die Wolfswache beginnt um 19 Uhr bei seiner Herde am Ortsausgang Richtung Märkisch Buchholz. Michelchen: „Wir Bauern stehen stellvertretend für die Landbevölkerung. Wir haben es satt, uns vom grünen Tisch vorschreiben zu lassen, wie wir auf dem Lande leben sollen.“

 

Landesweit finden zur selben Zeit noch weitere Wolfswachen statt, unter anderem bei Schäfermeister Wilfried Vogel in Libbenchen bei Seelow und bei Schäfermeister Marc Mennle in Birkholz bei Perleberg.


Erneuter Wolfsriss in Thüringen


Am 6. September hat ein Wolf in Ohrdruf erneut mehrere Schafe gerissen. Die Schutzmaßnahmen hatten nicht geholfen, da es dem Wolf gelang, einen 1,50 Meter hohen Elektrozaun zu überspringen, berichtet der Thüringer Bauernverband. Mit dem Angriff hat sich die Anzahl der toten Schafe und Ziegen in diesem Gebiet seit Juli auf über 65 Tiere erhöht.


Der Landesverband Thüringer Schafzüchter e.V.und der Thüringer Bauernverband e.V. fordern neben einer realistischen Entschädigung auch die konsequente Umsetzung des Wolfsmanagementplanes, wozu auch die Freigabe von Wölfen für den Abschuss gehört. Es dürfe keinen Naturschutz zu Lasten der Schäfer geben. Die Thüringer Umweltministerin Anja Siegesmund hatte zuletzt in ihrer Regierungserklärung am 1. September erklärt: "Wer zum jetzigen Zeitpunkt zum Abschuß eines Wolfes aufruft, der ruft zu einer Straftat auf". Der „Managementplan für den Wolf in Thüringen“ lässt den Abschuss lediglich von auffälligen Wölfen ausdrücklich zu.


Hierin zeigt sich die inkonsistente Politik des Thüringer Umweltministeriums in Fragen der Wiederansiedlung des Wolfes in Thüringen und den daraus erwachsenden Folgen für die Landwirtschaft. Konsequenz dieser Politik wird es sein, dass vordringlich die Berufsgruppe der Schäfer in den wirtschaftlichen Ruin getrieben wird, so der Bauernverband weiter.


Hintergrund ist, dass es in den letzten vier Wochen zu acht Wolfsangriffen auf Schafe und Ziegen im Gebiet der Ohrdrufer Muschelkalkplatte kam. Dabei wurden mehr als 65 Schafe und Ziegen von acht Tierhaltern getötet oder so verletzt, dass eine Nottötung angeordnet werden musste. Die zuständigen Behörden sprechen von einem einzigen nachgewiesenen Wolf der, was ungewöhnlich ist, an vier aufeinanderfolgenden Tagen vier Risse an drei Herden verursachte.


Der Schutz der Weidetiere muss vor dem Wolfsschutz stehen. Die Schäfer können nur dann ihren Beitrag zur Grünlandpflege, dem Biotop- und Artenschutz leisten, wenn ausreichend Schafe und Ziegen zur Verfügung stehen. Die derzeit schlechte betriebswirtschaftliche Situation der Haupterwerbsschafhaltung wird durch die Wolfsübergriffe bedeutend verschärft. Bei der ersten Schäferdemonstration gegen den Wolf am 28. August an der B 247 bei Schwabhausen war von einigen Teilnehmern zu hören, dass sie ernsthaft über die Aufgabe der Schafhaltung bei weiteren Wolfsübergriffen nachdenken.

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