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„Wir wollen die Öko-Märkte vor unserer Haustür nutzen“

Interview mit Bayerns Landwirtschaftsminister Helmut Brunner: Herr Minister, Bayern erhöht ab 2015 die Öko-Prämien. Was ändert sich? Brunner: Wir wollen den Rahmen, den der Bund kürzlich erweitert hat, voll ausschöpfen und die Öko-Prämie von derzeit 200 auf 273 € pro ha anheben. Bei Gemüse und Sonderkulturen...

Lesezeit: 3 Minuten

Interview mit Bayerns Landwirtschaftsminister Helmut Brunner:

 

Herr Minister, Bayern erhöht ab 2015 die Öko-Prämien. Was ändert sich?

 

Brunner: Wir wollen den Rahmen, den der Bund kürzlich erweitert hat, voll ausschöpfen und die Öko-Prämie von derzeit 200 auf 273 € pro ha anheben. Bei Gemüse und Sonderkulturen wie Obst und Wein soll die Hektarprämie von 400 € auf die Höchstsumme von 468 € bzw. 975 € steigen. Diese Sätze haben wir im neuen bayerischen Kulturlandschaftsprogramm beantragt, das derzeit in Brüssel zur Notifizierung vorliegt.

 

Bayern fördert damit den Öko-Landbau so stark wie kein anderes Bundesland. Warum?

 

Brunner: In den letzten zehn Jahren hat sich der Verbrauch von Bio-Produkten in Bayern verdreifacht, der Anbau aber nur verdoppelt. Wir sind deshalb zunehmend auf Importe angewiesen. Wir verschenken hier Wertschöpfungsmöglichkeiten für unsere Landwirtschaft, wenn wir diese Märkte vor unserer Haustür nicht nutzen. Mit den höheren Prämien wollen wir die Öko-Produktion bei uns wieder ankurbeln. Mir ist aber klar, dass wir mit Förderprogrammen nie kompensieren können, was der Markt nicht schafft. Dauerhaft brauchen wir einen vernünftigen Preis für die Öko-Produkte, damit sich die Erzeugung für den Landwirt rentiert.

 

Sie planen ein bayerisches Bio-Siegel. Welche Kriterien sollen dafür gelten und wann soll es starten?

 

Brunner: Ich möchte gerne Bio aus Bayern fördern und deswegen wird bei dem Siegel eindeutig auch Bayern zu erkennen sein. Derzeit ist im Handel nicht klar nachvollziehbar, dass z. B. Bio-Produkte aus China, Ägypten oder Rumänien kommen, und nicht vom Bauern um die Ecke. Mit einer klaren Kennzeichnung erkennt der Verbraucher die Nähe, Frische und den hohen Kontrollstandard eines bayerischen Bio-Produktes und wird bereit sein, einen vernünftigen Preis dafür zu bezahlen. Den brauchen wir, weil die Produktionskosten bei unseren kleineren Strukturen und aufwändigen Kontrollkosten höher sind als anderswo. Wir haben das Siegel bereits in Brüssel beantragt und hoffen, dass 2015 die ersten Lebensmittel mit dem bayerischen Bio-Siegel in den Regalen stehen.

 

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Brunner: Ich habe Kommissar CioloŞ bereits im Juli darauf hingewiesen, dass die geplanten Änderungen kontraproduktiv sind. Denn sie bringen für kleine Betriebe zusätzliche Bürokratie. Die Agrarminister der Länder und der Bundeslandwirtschaftsminister unterstützen mich in diesem Kurs. Im Dezember werde ich in Brüssel mit Minister Bonde aus Baden-Württemberg auf deutliche Korrekturen des Entwurfs drängen. Es kann z. B. nicht sein, dass generell der Öko-Betrieb für Verunreinigungen haftet.

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