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WLV-Nachhaltigkeitsoffensive: Veränderung statt Wende

Steil und steinig wird der Weg sein, den die WLV-Spitze gemeinsam mit den Mitgliedern jetzt gehen will. Die „Offensive Nachhaltigkeit“ verlangt den Landwirten und ihren Familien in den kommenden Jahren einiges ab. Das wurde schon bei der Vorstellung des Projekts deutlich. Ein Kommentar von Anselm Richard...

Lesezeit: 3 Minuten

Ein Kommentar von Anselm Richard, Chefredakteur des Wochenblatts für Landwirtschaft und Landleben:


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Steil und steinig wird der Weg sein, den die WLV-Spitze gemeinsam mit den Mitgliedern jetzt gehen will. Die „Offensive Nachhaltigkeit“ verlangt den Landwirten und ihren Familien in den kommenden Jahren einiges ab.


Das wurde schon bei der Vorstellung des Projekts deutlich. Als Lohn hofft der WLV, wenn das Vorhaben erfolgreich ist, auf das Vertrauen der Menschen auf dem Land und in den Städten sowie neues Verständnis für die Bauern.


Bevor es so weit ist, müssen Johannes Röring, Henner Braach und ihre Mitstreiter aber erst einmal Überzeugungsarbeit im eigenen Lager leisten. Die Detaildiskussion der Papiere und Projekte an der bäuerlichen Basis kommt erst noch. Der eine oder andere Bauer wird sich verwundert die Augen reiben, wenn er Formulierungen liest wie: „... weil wir durch unsere Art und Weise der landwirtschaftlichen Erzeugung dazu beitragen, dass Boden, Wasser, Luft und Tiere ... geschädigt werden“. Diesen Schuh mag sich bestimmt nicht jeder anziehen, sondern eher fragen: Muss ich das Büßergewand tragen, nur weil ich Landwirt bin, Ackerland bestelle und Nutztiere halte?


Andererseits: Notwendige Veränderungen einzufordern, gerade von den eigenen Mitgliedern, steht der Verbandsspitze gut zu Gesicht. Angst und Bedenkenträgerei sind keine guten Gefährten, wenn es um tatsächliche Missstände geht. Fehlverhalten darf nicht toleriert werden. Wenn die Bauern den Wandel nicht aktiv gestalten, gestalten ihn andere.


Die Landwirtschaft steht aber längst nicht nur wegen „schwarzer Schafe“ in der Kritik. Was gestern noch als normal galt und akzeptiert wurde, wird heute zunehmend hinterfragt. Das nennt man Wertewandel. Und so ist es wichtig, sich mit den Erwartungen der Mitmenschen auseinanderzusetzen. Das heißt aber nicht, jeder Forderung von selbst ernannten Weltverbesserern nachzukommen. Die oft verlangte 180-Grad-Wende käme einer Bankrotterklärung gleich.


Die Bauern in Westfalen-Lippe, speziell die Tierhalter, haben mit der Offensive Nachhaltigkeit eine Gratwanderung vor sich. Der WLV beweist, dass er wirklich veränderungswillig und -fähig ist. Nur verbiegen darf er sich nicht. Und so tut er gut daran, auch die Wirtschaftlichkeit im Blick zu behalten.


Denn das müssen viele Kritiker der Landwirtschaft ihrerseits lernen und akzeptieren: Bauern lieben ihre Arbeit, aber sie ackern, füttern und melken nicht zum Vergnügen, sondern um sich und ihre Familien zu ernähren und zu unterhalten. Das ist ihr gutes Recht.


Wenn es gelingt, mit der Offensive auch diesen Gedanken in den Köpfen der Menschen zu verankern, dann ist die Landwirtschaft insgesamt einen großen Schritt weitergekommen. Kein Bauer wird sich nachvollziehbaren Wünschen der Verbraucher verweigern, selbst wenn sie ihm strengere Auflagen oder Mehraufwand bescheren – sofern seine Arbeit anerkannt wird. Politisch und ökonomisch.

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