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WLV will Verbraucher mit "offensiver Nachhaltigkeit" überzeugen

Der Westfälisch-Lippische Landwirtschaftsverband (WLV) hat heute morgen ein Konzept für eine „Offensive Nachhaltigkeit“ vorgestellt. In den kommenden 10 bis 15 Jahren will der WLV die Außenwahrnehmung und Akzeptanz seiner Mitgliedsbetriebe so spürbar verbessern.

Lesezeit: 3 Minuten

Der Westfälisch-Lippische Landwirtschaftsverband will seine Mitgliedsbetriebe dazu bewegen, künftig noch nachhaltiger zu produzieren. Dazu hat der Verband heute Vormittag in Münster einen Maßnahmenkatalog vorgestellt, den man in den nächsten Monaten mit den Ortsverbänden diskutieren und umsetzen will.


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„Ziel ist es, in den kommenden 10 bis 15 Jahren die Außenwahrnehmung und Akzeptanz landwirtschaftlichen Handelns in der Gesellschaft deutlich und spürbar zu verbessern“, sagte WLV-Präsident Johannes Röring. Die Landwirtschaft sei seit geraumer Zeit Ziel heftiger Anfeindungen durch Teile der Gesellschaft. Diese Kritik verstehe man als Herausforderung, der man sich stelle. Schließlich habe die Landwirtschaft in Westfalen nur dann eine Zukunft, wenn sie von der Gesellschaft akzeptiert wird.


„Wir haben uns die Frage gestellt, ob nicht an mancher Kritik von außen tatsächlich mehr Substanz ist, als wir selbst wahrhaben wollen“, so Röring. Letztendlich sei man zu der Erkenntnis gelangt, dass sich die Landwirtschaft in manchen Punkten ändern müsse.


Diskussion mit Mitgliedern


Der WLV hat daher zusammen mit einem Beratungsunternehmen einen Maßnahmenkatalog entwickelt, den man in den kommenden Wochen mit den Ortsverbänden und Mitgliedern intensiv diskutieren will. Unter anderem sind darin folgende Ziele aufgelistet:


Schweine- und Geflügelhaltung:


  • Bis 2025 sollen mind. 20 % der Betriebe auf das Kupieren der Ringelschwänze verzichten.
  • Den Einsatz von Antibiotika will man auf das notwendige Maß reduzieren.
  • Ab 2036 soll die Gruppenhaltung in den Deckzentren Standard sein.


Rinderhaltung:


  • Der WLV möchte zunehmend auf „genetisch hornlose“ Tiere setzen, damit das Enthornen langfristig nicht mehr notwendig ist.
  • Bis 2030 soll der Weidegang um 20 % im Vergleich zum Jahr 2017 erhöht werden.
  • Ab 2025 will man keine tragenden Rinder mehr schlachten.


Pflanzenbau / Umwelt:


  • Die Betriebe sollen verstärkt Uferrandstreifen anlegen und besondere Vorsicht beim Befüllen ihrer Pflanzenschutzspritzen walten lassen.


Soziales:


  • Der WLV plant, sich aktiver in die Nachwuchsförderung einzubringen. Dazu setzt der Verband auf einen Mix aus intensiver Beratung für Hofnachfolger und unter anderem auf eine Vermittlungsbörse für Betriebe ohne eigenen Nachwuchs.


„Die Ziele sind ambitioniert. Das wissen wir“, sagte WLV-Vize-Präsident Henner Braach selbstkritisch. Die Diskussion in den Ortsverbänden werde sicherlich nicht einfach. Aber man müsse die Außenwahrnehmung und Akzeptanz der landwirtschaftlichen Betriebe wieder verbessern. „Das liegt auch im Interesse vieler Landwirte, die unter den Anfeindungen aus der Gesellschaft leiden“, so Braach. Zudem wolle der WLV mit seiner Initiative verhindern, dass das Thema Landwirtschaft zum Spielball ideologisch-taktischer Überlegungen im anstehenden Wahlkampf des kommenden Jahres werde.


Der Kunde muss mitmachen


Röring machte deutlich, dass die Produktion durch die Maßnahmen teurer werde. Daher gehe das Konzept nur auf, wenn der Verbraucher bereit sei, einen entsprechenden Preis für die Lebensmittel zu zahlen. Dazu setzt der Verband auf die Unterstützung des Handels und die Kaufbereitschaft der Kunden. Konkrete Maßnahmen oder Kennzeichen auf den Verpackungen, um den Mehrwert auch dem Kunden aufzuzeigen, sind bislang nicht vorgesehen.


Details zu dem Programm finden Sie hier:





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