Nach dem Riss von mehr als einem Dutzend Schafen in nur einer Nacht ist ein Wolf aus einem sächsischen Rudel zum Abschuss freigegeben worden. Das Umweltministerium in Dresden gab sein Einverständnis zu einer entsprechenden Ausnahmegenehmigung des Landratsamtes Bautzen, wie die Behörden mitteilte.
"Mit dem Erlass dieser Ausnahmegenehmigung kann im Bereich des Rosenthaler Rudels ein Wolf aus der Natur entnommen werden", hieß es. Die Genehmigung gelte aber nur für einen Wolf, "der entsprechend geschützte Weidetiere angreift", und nur für einen eigens beauftragten Jäger.
In der Nacht zum vergangenen Sonntag waren bei Rosenthal 15 Schafe einer von Elektrozaun und Flatterband geschützten Herde getötet worden. 30 weitere Schafe wurden vermisst. Experten hatten festgestellt, dass es sich um eine Wolfsattacke handelte.
Hubert Aiwanger, Vorsitzender der bayerischen Freie Wähler Landtagsfraktion, erklärte daraufhin, dass beim Umgang mit Wölfen endlich die Vernunft Einzug hält. "Wie bei jeder anderen Tierart auch, muss ein Tier entnommen werden dürfen, wenn es massive Probleme verursacht. Der Wolf umfasst europaweit eine Population von mehreren zehntausend Tieren und ist nicht mehr vom Aussterben bedroht. Deshalb wäre es auch geboten, den Wolf von Anhang 4 in Anhang 5 der europäischen FFH-Richtlinie zu überführen – dadurch würden sinnvolle Managementmaßnahmen wie die Entnahme unter besonderen Voraussetzungen rechtlich erleichtert“, so Aiwanger.