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Wolf: BUND Naturschutz in Bayern fordert Lösungen

Anlässlich der Bundestagswahl fordert der BUND Naturschutz in Bayern langfristige Lösungen für den Konflikt zwischen Weidtierhaltung und der Rückkehr der Wölfe.

Lesezeit: 3 Minuten

Vor der Bundestagswahl wird der Ruf nach langfristigen Lösungen für den Konflikt Weidetierhaltung und Wölfe in Bayern lauter. Die Plattform "Weidetierhaltung und Wolf", ein Bündnis aus Verbänden der Weidetierhaltung, der Jagd und des Natur- und Tierschutzes, hat dazu jetzt einen Fünf-Punkte-Plan vorgelegt.

Laut BUND Naturschutz in Bayern (BN) sind die Forderungen aus dem Fünf-PunktePlan auch direkt auf Bayern übertragbar. Dazu Beate Rutkowski, stellvertretende Vorsitzende des BN: „Auch in Bayern werden mittlerweile immer schneller die Stimmen laut, die den Abschuss von Wölfen als Allheilmittel sehen. Doch den Weidetierhaltenden hilft das nicht weiter. Wir brauchen tragfähige Lösungen, um die Existenz der Weidetierhaltung und der Wölfe langfristig zu sichern.“

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Ungezielte Abschüsse nach Quote tragen nicht zur Minderung des Konflikts bei: Aus Nachbarrudeln zugewanderte oder durchziehende Wölfe können dann trotzdem jederzeit ungeschützte Weidetiere erbeuten. Auch sind solche ungezielten Jagden oder wolfsfreie Zonen EU-rechtlich hochproblematisch. Dagegen können auffällige Wölfe, die wiederholt ordnungsgemäßen Herdenschutz überwunden haben, bereits jetzt geschossen werden.

Schnellere Antragsverfahren

„Es gibt nicht die eine Lösung, wir müssen auch zukünftig an vielen Punkten ansetzen: Die schlechte wirtschaftliche Grundsituation vieler Weidetierbetriebe muss dringend verbessert werden. Wir brauchen eine vollständige und unbürokratische Finanzierung von Herdenschutzmaßnahmen durch die Länder. Die Antragsverfahren müssen erleichtert und beschleunigt werden“, so Rutkowski weiter. Der BN teilt die Lösungsansätze der Plattform Weidetierhaltung und Wolf:

1. Der Wolf gehört nicht ins Jagdrecht. Flächendeckende Bejagung ist kein Ersatz für Herdenschutz. Problematische Wölfe können nach geltender Rechtslage per Ausnahmegenehmigung getötet werden, wenn sie ordnungsgemäße Herdenschutzmaßnahmen überwinden. Der Abschuss solcher Wölfe soll durch Fachkräfte erfolgen. Die Länder müssen dafür professionelle Strukturen fördern.

2. Es braucht mehr professionelle Herdenschutzberatung in den Ländern sowie Zugang zu Erfahrungsberichten. Das neu eingerichtete bundesweite Herdenschutzzentrum muss finanziell und personell angemessen ausgestattet und in bestehende Strukturen des Wolfsmanagements eingebunden werden. Innovationen im Herdenschutz müssen unterstützt werden.

3. Alle rechtlich möglichen Fördermöglichkeiten müssen durch Bund und Länder ausgeschöpft werden. Dies schließt zusätzlich zu den Materialkosten auch den Arbeitsaufwand für Herdenschutz sowie die laufenden Kosten ein. Diese Förderung soll nicht auf die de-minimis-Pauschale angerechnet werden, da es sich hier nicht um einen Wettbewerbsvorteil handelt. Die Beantragung von Fördergeldern für Herdenschutz muss vereinfacht und die Bearbeitung der Anträge beschleunigt werden.

4. Benötigt wird eine bundesweit einheitliche Statistik über Rissereignisse an Weidetieren mit Angaben zum Zustand des Herdenschutzes für eine objektive Bewertung von Schadensfällen und bessere Vergleichbarkeit.

5. Die wirtschaftliche Situation der Weidetierhaltenden muss nachhaltig verbessert werden. Es braucht bessere Vermarktungsmöglichkeiten und angemessene Preise für die erzeugten Produkte und Ökosystemdienstleistungen.

Wer gehört zur Plattform?

Die Plattform Weidetierhaltung und Wolf besteht aus 11 Verbänden und setzt sich seit 2017 für eine Lösung des Konflikts zwischen der Weidetierhaltung und der Rückkehr der Wölfe ein. Beteiligt sind folgende Verbände: Arbeitsgemeinschaft Herdenschutzhunde, Bundesverband Berufsschäfer, Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (Bundesverband), Deutscher Tierschutzbund, Gesellschaft zum Schutz der Wölfe, International Fund for Animal Welfare, Naturschutzbund Deutschland, Ökologischer Jagdverband, Vereinigung der Freizeitreiter und -fahrer in Deutschland, Verein für Arbeitende Herdenschutzhunde, WWF Deutschland. Der BUND Naturschutz in Bayern e. V. ist kein reguläres Mitglied, wird jedoch durch den BUND Bundesverband vertreten.

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