Einloggen / Registrieren

Startseite

Schlagzeilen
Messen & Termine
Themen
Wir für Euch
Sonstiges

Stilllegung 2024 Agrardiesel-Debatte Bürokratieabbau

News

"Wolf führt zu einer Industrialisierung der Landwirtschaft"

Am Mittwoch hat ein Wolf bei Landwirt Frank Michelchen aus Leibsch im Unterspreewald wieder ein Kalb gerissen. Der Bauernbund Brandenburg appelliert daher an die Landtagsabgeordneten im Agrar- und Umweltausschuss, bei den anstehenden Verhandlungen zur Wolfsverordnung einen „vernünftigen Kompromiss“ zu unterstützen.

Lesezeit: 3 Minuten

Am Mittwoch hat ein Wolf bei Landwirt Frank Michelchen aus Leibsch im Unterspreewald wieder ein Kalb gerissen. Der Bauernbund Brandenburg appelliert daher an die Landtagsabgeordneten im Agrar- und Umweltausschuss, bei den anstehenden Verhandlungen zur Wolfsverordnung einen „vernünftigen Kompromiss“ zu unterstützen.


Das Wichtigste aus Agrarwirtschaft und -politik montags und donnerstags per Mail!

Mit Eintragung zum Newsletter stimme ich der Nutzung meiner E-Mail-Adresse im Rahmen des gewählten Newsletters und zugehörigen Angeboten gemäß der AGBs und den Datenschutzhinweisen zu.

Die Bauern hätten nie die Ausrottung des Wolfes gefordert, aber in der Ministerialbürokratie und bei den Naturschutzverbänden gebe es eine Gruppe einflussreicher Ideologen, die ohne Rücksicht auf Verluste am Ziel einer Komplettbesiedlung des Landes mit dem Wolf festhielten, kritisierte Bauernbund-Geschäftsführer Reinhard Jung, Mutterkuhhalter aus Lennewitz in der Prignitz: „Dieser Einfluss spiegelt sich leider auch im vorliegenden Entwurf der Wolfsverordnung wider“.

 

In seinem Schreiben belegt der Bauernbund mit detaillierten Berechnungen und praxisnahen Beispielen, wie sich die Ausbreitung der Wölfe auf die bereits heute ökonomisch schwache Weidetierhaltung auswirken wird. Für eine Nachrüstung aller märkischen Weiden mit nach derzeitigem Stand wolfssicheren Zäunen würden 400 Millionen Euro benötigt, die weder das Land noch die Bauern hätten. Im Abwärtsstrudel zwischen sinkenden Erlösen, unkalkulierbaren Mehrkosten und persönlichen Frusterlebnissen würden sich immer mehr Weidetierhalter verabschieden, befürchtet Jung.

 

„Im Ergebnis würde die Komplettbesiedlung unseres Landes mit dem Wolf zu einem grundstürzenden Wandel führen mit einer beschleunigten Konzentration der Betriebe und weiteren Industrialiserung der Landwirtschaft.“

 

Vor diesem Hintergrund bekräftigt der Bauernbund seine Forderung, dass künftig alle Wölfe geschossen werden dürfen, die Nutztiere bedrohen. Jung: „Dafür muss es in der Wolfsverordnung eine praktikable Regelung geben. Alles andere wäre verantwortungslos.“

 

 Erstes Mahnfeuer in MV – Tierschutz vor dem Wolf gefordert



Auch der Bauernverband Mecklenburg-Vorpommern fordert gemeinsam mit etlichen anderen Verbänden, den Schutz vor dem Wolf zu intensivieren. Bei dem ersten Mahnfeuer des Bundeslandes in Steesow am Mittwoch präsentierte der Vizepräsident des Bauernverbandes MV, Dr. Manfred Leberecht, vor 300 Teilnehmern das gemeinsame Positionspapier der Weidetierhalter M-V mit dem Titel „Tierschutz vor dem Wolf“.

 

In diesem Papier verleihen die Vertreter der Weidetierhalter ihrer zunehmenden Sorge um das verstärkte Auftreten des Wolfes Ausdruck. „Der derzeitige nationale und internationale Schutzstatus des Wolfes wird hiermit nicht in Frage gestellt. Es muss jedoch verdeutlicht werden, dass die Präsenz des Wolfes nicht über das Sicherheitsbedürfnis von Mensch und Nutztieren gestellt werden darf“, betont Leberecht während des Mahnfeuers.

 

Weiterhin erklärt er: „Eine nachhaltige Akzeptanz des Wolfes kann nur durch eine stärkere Berücksichtigung der Interessen aller erreicht werden.“ Weidetiere auf der offenen norddeutschen Weidelandschaft wolfssicher zu schützen ist kaum möglich. Die angestrebte landwirtschaftliche Nutzungsform „Grünland“ als ökologisch wertvoller Bestandteil der Kulturlandschaft ist nur dann zukunftsfähig, wenn Rauhfutter verzehrende Nutztiere, wie z.B. Rinder und Schafe dort gehalten werden können, heißt es in der gemeinsamen Position der Verbände.

 

Gefordert werden unter anderem eine Überarbeitung des Managementplan Wolfs und der Förderrichtlinie Wolf, finanziell abgesicherte und praxisnahe Präventionsmaßnahmen und ein angemessener Schadensausgleich, sobald die hohe Wahrscheinlichkeit des Wolfes als Verursacher gegeben ist. Die Politik wird dazu aufgerufen, einen „Akzeptanzkorridor“ sowie eine bundeseinheitliche Definition und Entnahmestrategie von „verhaltensauffälligen Problemwölfen“ festzulegen. Weitere wichtige Punkte sind die Schaffung von Rechtssicherheit für die Tierhalter und die Regelung von unkalkulierbaren Schäden, wie z.B. Folgeschäden durch Panikfluchten von Tierherden.

top + Letzte Chance: Nur noch bis zum 01.04.24

3 Monate top agrar Digital + 2 Wintermützen GRATIS

Wie zufrieden sind Sie mit topagrar.com?

Was können wir noch verbessern?

Weitere Informationen zur Verarbeitung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Vielen Dank für Ihr Feedback!

Wir arbeiten stetig daran, Ihre Erfahrung mit topagrar.com zu verbessern. Dazu ist Ihre Meinung für uns unverzichtbar.