Erstmals konnte in Mecklenburg-Vorpommern ein Wolf mit einem GPS-GSM-Halsbandsender bestückt werden. „Das ist ein toller Erfolg für alle Beteiligten. Nun können wir hoffentlich bald ganz genau nachvollziehen, wo sich dieser Wolfswelpe aufhält und wie groß sein Bewegungsradius ist. Fest steht jedenfalls, dass trotz der Vermehrung des Wolfes in unserem Land, diese Tierart bisher keinerlei Auswirkungen auf die Jagdstrecke hatte“, sagte Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus am Dienstag.
Am 20.10.2015 konnte ein männlicher Welpe (34 kg) aus dem Lübtheener Rudel erfolgreich besendert werden. Über die Ergebnisse wird in regelmäßigen Abständen informiert werden. Die Pilotstudie wird in enger Abstimmung zwischen dem Landesjagdverband Mecklenburg-Vorpommern, dem Bundesforstbetrieb Trave der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben und dem Land Mecklenburg-Vorpommern durch die TU Dresden, Professur für Forstzoologie durchgeführt.
In MV wurden im Jagdjahr 2014/15 insgesamt 129.797 Stück Schalenwild erlegt. Das Streckenergebnis entspricht ziemlich genau dem Durchschnitt der Ergebnisse der vergangenen 10 Jahre (130.970 Stück Schalenwild). „Im Vergleich zum Vorjahr wurde sogar deutlich mehr Schalenwild – die Hauptnahrungsquelle der Wölfe – durch die Jägerschaft erlegt: Über 10.400 Stück mehr! Dafür danke ich allen Jägerinnen und Jägern recht herzlich. Sie leisten einen enorm wichtigen Beitrag für den Erhalt einer gesunden Flora und Fauna – und dies meist in ihrer Freizeit. Die Zahlen widersprechen allerdings auch der weit verbreiteten Mär, dass Wölfe ein ernstzunehmender Konkurrent der Jäger sind“, sagte der Minister.
Seit dem Jahr 2000 treten dauerhafte wildlebende Wölfe in Deutschland ausschließlich durch natürliche Zuwanderung wieder auf. Gegenwärtig leben in Deutschland (Sachsen, Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern) mindestens 30 Wolfsrudel, 4 Wolfspaare und 5 territoriale Einzelwölfe, davon 2 Rudel und bis zu 2 territoriale Einzelwölfe in MV.