Der Zentralverband der Deutschen Geflügelwirtschaft (ZDG) verlangt schnellstmöglich klare Regelungen für eine Kennzeichnungspflicht von Eiprodukten und Verarbeitungseiern. „Wir brauchen die verpflichtende Angabe von Haltungsform und Herkunft der Eier auch im Bereich der verarbeitenden Lebensmittelwirtschaft“, betonte ZDG-Vizepräsident Dr. Bernd Diekmann.
Diekmann sieht die Politik hier in der Pflicht, und zwar zugunsten des Tierschutzes und des Verbraucherschutzes. Nur so könne verhindert werden, dass Eier aus in Deutschland nicht zugelassenen, nicht tierschutzkonformen Haltungssystemen als Bestandteil zum Beispiel von Nudeln oder Keksen doch auf deutschen Tischen landeten, erklärte er. Daher fordere der Bundesverband Deutsches Ei (BDE) eine Kennzeichnung des Eiproduktes als Rohware und eine Einzelkennzeichnung von Eiern, die zur Weiterverarbeitung in die Lebensmittelindustrie geliefert werden.
Hintergrund für die Forderung sei, dass in zahlreichen EU-Staaten das Verbot der konventionellen Käfighaltung noch immer missachtet werde, erklärte Diekmann. Schätzungen zufolge würden in der EU noch bis zu 50 Mio. Legehennen in illegalen Käfigen gehalten. „Die deutsche Eierwirtschaft fühlt sich von der Politik im Stich gelassen“, so der ZDG-Vizepräsident. Die deutschen Legehennenhalter hätten mit dem Ausstieg aus der konventionellen Käfighaltung schon zwei Jahre vor dem EU-weiten Verbot mit Investitionen im dreistelligen Millionenbereich ihren Teil zu mehr Tierschutz beigetragen: „Jetzt muss endlich die Politik im Kampf gegen Verbrauchertäuschung aktiv werden“, verlangte Diekmann. (AgE)
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