Der Deutsche Jagdschutz-Verband (DJV) hat auf das vermehrte Risiko von Wildunfällen durch die am kommenden Wochenende anstehende Umstellung auf die Sommerzeit hingewiesen. Durch die Zeitumstellung falle die Futtersuche der Tiere plötzlich mit dem morgendlichen Berufsverkehr zusammen. Hinzu komme, dass mit dem Beginn des Frühjahrs Pflanzenfresser wie Reh- und Rotwild aus ihrem "Energiesparmodus" erwachten und gerade in der Morgendämmerung auf Futtersuche gingen.
Die Hauptunfallzeiten mit Rehen und Hirschen im Jahresverlauf bilden laut DJV die Monate März und April sowie Oktober und November. Im Jagdjahr 2007/08 seien in Deutschland insgesamt 201 000 Rehe und 2 300 Rothirsche "unter die Räder gekommen". Unfälle mit Reh und Hirsch seien besonders gefährlich, da diese Tiere einen hohen Körperschwerpunkt hätten und so durch die Windschutzscheibe geschleudert werden könnten. Schon bei einer Geschwindigkeit von 50 km/h erhöhe sich das Aufprallgewicht eines Tieres um das 25-fache. Ein 150 kg schwerer Hirsch erreiche dann ein Aufprallgewicht von 3,75 t; das entspreche dem Gewicht eines ausgewachsenen Elefanten. In den vergangenen zehn Jahren sei die Zahl der Wildunfälle um rund 28 % gestiegen, hob der DJV hervor. Dies sei auch ein deutliches Signal für die immer stärkere Isolation von Lebensräumen durch Straßenbau und andere Infrastrukturmaßnahmen. Mit dem Verschwinden von Lebensräumen wachse zudem die Gefahr der Inzucht und der genetischen Degeneration bei zahlreichen Tierarten. Bei den Rothirschen sei dies bereits nachgewiesen. Deshalb fordere man bereits seit langem, isolierte Lebensräume wieder systematisch zu vernetzen und Querungshilfen über Verkehrsschwerpunkte zu schaffen.