Offenbar droht bei den Verhandlungen zum Freihandelsabkommen zwischen der EU und Kanada ein Ungleichgewicht. Man sehe ernsthafte Nachteile für den EU-Rind- und Schweinefleischsektor sowie für die Milcherzeuger, schrieb der Generalsekretär des europäischen Bauern- und Genossenschaftsverbandes COPA-/COGECA, Pekka Pesonen, in einem offenen Brief an EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso.
Pesonen befürchtet, dass durch die Öffnung des EU-Binnenmarktes für kanadisches Rindfleisch der Druck auf die hiesigen Erzeuger weiter steigt. Zudem seien die Erwartungen für die Unterkategorien frisches und gekühltes Rindfleisch zu hoch.
Die EU ist den Angaben zufolge bereit, 40 000 t Rindfleisch garantiert abzunehmen, die Kanadier hoffen auf mehr. Umgekehrt wollen die Europäer höhere Einfuhrquoten für Milchprodukte, insbesondere für Käse, was wiederum der kanadische Verhandlungspartner ablehnt.
Pesonen zeigte sich enttäuscht darüber, das es dem europäischen Verhandelungsführer anscheinend „an Ergeiz für den europäischen Milchsektor” mangele. Die hiesigen Erzeuger hätten investiert und ihre Produktivität verbessert. Dieser Aufwand werde wohl übersehen. (AgE/ad)