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Umweltzustandsbericht

Zu hoher Flächenverbrauch in NRW

Der Zustand der Umwelt in Nordrhein-Westfalen habe sich in vielen Bereichen verbessert, in anderen Bereichen sei er weiterhin besorgniserregend. Das zeigt der neue Umweltzustandsbericht.

Lesezeit: 4 Minuten

Zum fünften Mal hat das Umweltministerium vergangene Woche einen Bericht zur Lage der Umwelt in Nordrhein-Westfalen vorgelegt. Zu den positiven Entwicklungen zählen, dass sich die Luftqualität in NRW verbessert hat, deutlich weniger Treibhausgase ausgestoßen werden sowie die Flächenanteile für den Naturschutz und die ökologische Landwirtschaft zunehmen. Anlass zur Sorge bieten laut dem Bericht unter anderem der schlechte Zustand der Wälder und der nach wie vor zu hohe Flächenverbrauch. Deutlich mache der Bericht zudem: Die Klimaänderungen sind bereits deutlich spürbar. So beginnt die Apfelblüte bereits 17 Tage früher als im Jahr 1951, heißt es.

„Teile unserer Böden, unseres Wassers und unserer Luft stehen immer noch unter Stress. Umwelt-, Klima- und Naturschutz werden daher auch zukünftig die Leitplanken unseres Handelns sein, die es parallel weiter gesamtgesellschaftlich zu verankern gilt“, so Umweltministerin Ursula Heinen-Esser.

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Das Ziel ist, unsere Lebensgrundlagen zu sichern, biologische Vielfalt zu stärken und dem Klimawandel entgegen zu wirken.

Das Ziel der Landesregierung ist es, die Widerstandsfähigkeit von Umwelt und Natur insbesondere auch gegen die negativen Folgen des Klimawandels zu erhöhen. Die im September 2020 verabschiedete Nachhaltigkeitsstrategie 2030, das neue Klimaanpassungsgesetz, der für Herbst 2021 geplante Naturschutzbericht, das Waldbau- und Wiederbewaldungskonzept und weitere Initiativen legen dafür die Grundlagen.

Klimawandel und Treibhausgase

Eine Trendberechnung über den Zeitraum 1881 bis 2020 ergibt einen signifikanten Anstieg der Jahresmitteltemperatur von 1,7 Grad Celsius. Die Anzahl heißer Tage pro Jahr, an denen 30 Grad Celsius überschritten werden, hat sich im 30-Jahreszeitraum 1990 bis 2019 gegenüber 1891 bis 1920 auf 8 Tage mehr als verdoppelt. In den Dürrejahren 2018 und 2019 habe es sogar 17 bzw. 16 heiße Tage in Nordrhein-Westfalen gegeben. Mit der Novelle des Klimaschutzgesetzes setzt sich die Landesregierung das Ziel, bis zur Mitte des Jahrhunderts klimaneutral zu wirtschaften. Ebenso bedeutsam wie der Klimaschutz ist die Klimaanpassung. Künftig müssen bei allen kommunalen Planungen Maßnahmen zur Klimaanpassung, wie unversiegelte Versickerungsflächen für Starkregen oder ein Netzwerk aus Grünflächen, mitgedacht werden.

Stickstoffdioxid und Feinstaub

Die städtische Luft in Nordrhein-Westfalen ist sauberer geworden. Erstmals konnten im Jahr 2020 in ganz Nordrhein-Westfalen alle Luftqualitätswerte eingehalten werden. Demnach lag 2020 erstmals auch der Jahresmittelwert für Stickstoffdioxid an allen 124 Standorten unter dem EU-weit gültigen Grenzwert von 40 Mikrogramm pro Kubikmeter. Auch bei den Feinstaub-Werten lag 2019 die mittlere städtische Hintergrundbelastung mit PM10- und PM2,5-Feinstaub deutlich unter den EU-Jahresgrenzwerten von 40 bzw. 25 Mikrogramm pro Kubikmeter.

Ressourceneffizienz

Die Endenergieproduktivität stieg um 45 % gegenüber dem Bezugsjahr 1991. Auch die Rohstoffproduktivität nahm 2018 gegenüber Bezugsjahr 1994 um 26 % zu, sie stagniert jedoch über die letzten zehn Jahre. Erklärte Ziele der Landesregierung sind die Stärkung der Kreislaufwirtschaft, eine Erhöhung von Recyclingquoten, die Entkoppelung von Wachstum und Ressourcenverbrauch sowie die Förderung der Umweltwirtschaft.

Wald

Stürme, Dürre und ein massiver Borkenkäferfraß haben die Wälder in Nordrhein-Westfalen bis hinauf in die Mittelgebirgslagen schwer geschädigt. Zur Schadensbewältigung und Wiederbewaldung habe die Landesregierung die Förderungen erheblich aufgestockt, Sondermittel bereitgestellt und Fachkonzepte entwickelt. Betrug die forstliche Förderung in Nordrhein-Westfalen 2018 noch gut 4 Millionen Euro, hat sich diese im Jahr 2020 auf über 57 Millionen Euro vervielfacht. Im Jahr 2021 ist eine weitere Aufstockung auf über 75 Millionen Euro vorgesehen. Ein neues Waldbaukozept legt die Grundlage für die Entwicklung artenreicher und resilienter Laubmischwälder.

Flächenverbrauch

Die Siedlungs- und Verkehrsfläche in Nordrhein-Westfalen umfasst knapp 24 % der Landesfläche, davon sind rund 46 % versiegelt. Pro Tag kommen durchschnittlich 8,1 Hektar Siedlungs- und Verkehrsfläche hinzu, meist auf Kosten landwirtschaftlicher Fläche. Erklärtes Ziel der Landesregierung sei es, dem Verbrauch von Freiflächen, ganz speziell der landwirtschaftlichen Nutzflächen, entgegenzusteuern. Mit einem ressortübergreifenden Maßnahmenpaket zur intelligenten und effizienten Flächenentwicklung will die Landesregierung den Flächenverbrauch weiter eindämmen. Bausteine sind unter anderem die Entwicklung eines Brachflächenkatasters oder eines Flächenzertifikathandels unter Kommunen.

Artenvielfalt

Zusammen mit dem Klimawandel stellt der Verlust der biologischen Vielfalt die gegenwärtig größte ökologische, aber auch ökonomische Bedrohung dar, heißt es im Bericht. Der Indikator "Artenvielfalt und Landschaftsqualität" bewertet anhand von rund 60 charakteristischen Brutvogelarten den Zustand der vier Lebensraumtypen Wälder, Agrarland, Siedlungen und Gewässer. Positive Entwicklungen sind in den Wald- und Siedlungsbereichen zu verzeichnen. Diese gilt es zu verstetigen und auch in den anderen Lebensräumen eine Trendwende zu erzielen.

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