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Zuchtverfahren "Tilling" kommt nah an Gentechnik ran

Forscher der Fraunhofer-Gesellschaft in Aachen und Münster haben eine Kartoffel gezüchtet, die genetisch der GVO-Kartoffel Amflora von BASF Plant Science gleicht, aber eben nicht gentechnisch verändert ist. Darüber berichtet heute die Stuttgarter Zeitung. Die Wissenschaftler haben dazu ein neues Zuchtverfahren, Tilling genannt, verwendet.

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Forscher der Fraunhofer-Gesellschaft in Aachen und Münster haben eine Kartoffel gezüchtet, die genetisch der GVO-Kartoffel Amflora von BASF Plant Science gleicht, aber eben nicht gentechnisch verändert ist. Darüber berichtet heute die Stuttgarter Zeitung. Die Wissenschaftler haben dazu ein neues Zuchtverfahren, Tilling genannt, verwendet. Damit ist es möglich, durch klassische Zucht das Erbgut der Pflanze in bestimmten Genen zu optimieren. Beide Kartoffeln bilden Amylopektinstärke für die Papier- und Klebstoffindustrie. Da die Firmen hierbei nicht mehr aufwändig die Amylosestärke trennen müssen, würden sie 100 bis 200 Mio. Euro einsparen, so die Zeitung. Allerdings ist die Zulassung der GVO-Kartoffel Amflora längst zum Politikum geworden. Die EU ist sich uneins. Kritiker befürchten, dass ein Gen, das die Pflanze gegen Antibiotika resistent macht, auf andere Lebewesen übertragen werden und am Ende Medikamente unwirksam machen könnte. Die neue Tilling-Schwester muss solche Kontroversen nicht fürchten, sagt der Pflanzenbiotechnologe Martin Parniske von der Ludwig-Maximilians-Universität München: "Wenn es eine transgene und eine konventionell gezüchtete Pflanze mit denselben Merkmalen gibt, wird letztere eine deutlich bessere Verbraucherakzeptanz haben und sich leichter vermarkten lassen." Die Tilling-Version darf auch von Rechts wegen unbegrenzt auf deutschen Äckern grünen. Im Oktober wurden erstmals zwei Chargen à Hundert Tonnen in den Fabriken der Emsland Group verarbeitet. Der Konzern ist Deutschlands größter Kartoffelstärkeproduzent. Dass mittels Tilling erstmals eine Gentechpflanze kopiert wurde, könnte nun allerdings auch die Frage aufwerfen, ob die grüne Gentechnik womöglich überflüssig wird. Dem erteilen die Wissenschaftler jedoch eine Absage. Denn bei vielen GVO-Sorten, wie z.B. dem Bt-Mais, würden Genabschnitte fremder Arten, z.B. einer Bodenmikrobe, eingepflanzt. Das geht mit dem Züchtungsverfahren nicht, da die Methode ausschließlich in der Pflanze vorhandene Erbinformationen nutzt.

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