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Zuckerfabrik Warburg: Bauern sollten jetzt die Weichen richtig stellen

Falls es tatsächlich zur Schließung der Südzuckerfabrik Warburg kommt, sollten Landwirte schon jetzt dafür sorgen, dass sie dann möglichst mehrere Handlungsoptionen haben. Von Konzernseite gibt es keinerlei Antworten, einige Rübenbauern werden sicher die Lieferrechte versilbern und umsteigen. Andere wollen weitermachen und fragen nach den Transportkosten.

Lesezeit: 3 Minuten

Am Montag, dem 25. Februar, wird der Aufsichtsrat der Südzucker AG über die Schließung des Warburger Werkes entscheiden. Dazuein Kommentar von Martin Borgmann vom Wochenblatt für Landwirtschaft und Landleben.

Wie schnell sich manche Dinge doch ändern. Es ist gerade ein Jahr her, da zeigten sich Vertreter der Südzucker AG in den regionalen Winterveranstaltungen noch erfreut darüber, dass die Landwirte hohe Rübenmengen wie im Vorjahr kontraktiert haben.

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Doch dann kam ohne Vorwarnung der 29. Januar 2019. An diesem Tag stellt der Vorstand dem Aufsichtsrat Restrukturierungspläne inklusive der Schließung der Zuckerfabrik in Warburg vor und macht sie am selben Tag öffentlich.

Dass die Lieferanten der Fabrik in Warburg seitdem einen hohen Puls haben, ist mehr als verständlich. Denn sie haben das Gefühl, der Entwicklung völlig hilflos ausgeliefert zu sein, und empfinden die Schließung von Warburg als Bestrafung. Doch was können die Verantwortlichen der Südzucker AG den Rübenbauern vorwerfen? Nichts. Denn die haben genau das gemacht, was die Vorstände von ihnen erwartet haben, möglichst viele Rüben zu liefern. Und darin sind die Warburger Lieferanten richtig gut.

Doch mit der zu befürchtenden Schließung des Werkes verlieren die Landwirte ein gut funktionierendes Geschäftsmodell. Schön länger ist zwar klar, dass die Margen schmerzlich zusammenschrumpfen, aber mit einem Totalverlust der Frucht hat bestimmt niemand gerechnet.

Bemerkenswert ist der Umgang der Südzucker AG mit ihren Lieferanten. In den Mitgliederversammlungen erklärt der Vorstand in Person von Dr. Kirchberg ausschweifend, warum die Schließung für die Südzucker AG notwendig erscheint. Das muss Rübenanbauer aber nicht interessieren, tut es auch nicht. Für die Landwirte geht es darum, wie es ohne Warburg weitergeht. Selbst auf wiederholtes Nachfragen gibt es aber nur unbefriedigende, zum Teil sogar widersprüchliche Antworten.

Einige Landwirte wollen weiter Rüben produzieren, weil sie das gut können, und wollen wissen, in welcher Fabrik diese dann verarbeitet werden. Für ihre eigenen Überlegungen benötigen sie Angaben zu den künftigen Transportkosten. Doch die verantwortlichen bleiben die Antworten schuldig.

Das ist für die Landwirte absolut unbefriedigend und nicht akzeptabel. Vielmehr ist es verständlich, dass ihnen der Kragen platzt, wenn sie sich von ihrem bisherigen Partner im Stich gelassen fühlen.

Wenn die Südzucker AG Warburg wirklich verlässt, geht es für jeden einzelnen Landwirt darum, seine Interessen möglichst schnell zu definieren und dann umgehend mit der Umsetzung zu beginnen. Diejenigen, die weiter machen wollen, müssen klären, wie die Lieferbeziehung zukünftig ausgestaltet wird.

Die anderen haben gegenüber Südzucker nichts mehr zu verlieren. Sie werden versuchen, Lieferrechte und Anteile möglichst lukrativ zu versilbern, um vielleicht eine betriebliche Neuausrichtung mit anderen Früchten zu finanzieren.

Falls es tatsächlich zur Schließung kommt, sollten Landwirte schon jetzt dafür sorgen, dass sie dann möglichst mehrere Handlungsoptionen haben.

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