In der Gemeinde Neufahrn (Landkreis Freising) kommt es häufiger vor, dass Reisende des Münchner Flughafens Parkgebühren sparen wollen und dort ihre Autos abstellen. Davon ging auch ein 70-jähriger Landwirt aus, als er einen Geländewagen entdeckte, der seine Hofzufahrt blockierte. Der Milchwagen konnte nicht mehr zum Betrieb.
Aus Wut ließ der Bauer an zwei Reifen die Luft raus; so stand der Wagen dort eine Woche lang, bis die 54-jährige Besitzerin auftauchte. Nachdem der Landwirt dieser noch drohte, das Auto beim nächsten Mal im „Misthaufen zu versenken“, zeigte ihn die Fahrerin an, zumal die Reifen nun unbrauchbar geworden seien.
Wie sich laut Münchner Merkur allerdings herausstellte, hatte der Wagen jedoch einen Defekt und wurde dort notgeparkt, um ihn wenig später zur Werkstatt zu fahren. Dies sei dann aber wegen den platten Reifen und aus logistischen Gründen nicht eher möglich gewesen, schilderten die Frau und die Automechaniker.
Das Amtsgerich in Freising verurteilte den 70-Jährigen daher zu einer Geldstrafe über 800 Euro, zahlbar in 20 Tagessätzen zu je 40 Euro. Vor Gericht hielt der 70-Jährige laut der Zeitung dagegen, die Straße sei ständig zugeparkt. Und vor Jahren hätte man die 30 Anlieger am Ausbau beteiligt. Mit seinerzeit 30 000 Euro habe er tief in die Tasche greifen müssen. Er fordere schon lange ein Halteverbotsschild mit dem Hinweis „Anlieger frei“.